SPONSORED-POST Success Story: Sopra Steria | eHealth Suisse

Digitale Lösungen im Behördenumfeld umsetzen

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von Sopra Steria

Die Umsetzung digitaler Lösungen im öffentlichen Bereich erfordert die Abstimmung mit zahlreichen Interessengruppen. Sopra Steria und eHealth Suisse zeigen anhand des Impfmoduls, wie eine strukturierte Zusammenarbeit unter Einsatz eines evolutionären Vorgehens zum Projekterfolg beiträgt.

(Source: Roman - stock.adobe.com)
(Source: Roman - stock.adobe.com)

Herausforderungen

Als Kompetenz- und Koordinationsstelle von Bund und Kantonen besitzt eHealth Suisse keine Weisungsbefugnis, sondern ist bei der Umsetzung von Projekten auf die Mitarbeit aller Beteiligten auf Stufe Bund, Kanton, (Stamm-)Gemeinschaften und Plattformbetreibern angewiesen, so auch für das Projekt "Impfausweis im EPD". 

Zentral für das Projekt ist das "Impfmodul", das erstmals strukturierte Impfdaten in einem einheitlichen Austauschformat speichert, um den Datenaustausch innerhalb des elektronischen Patientendossiers, kurz EPD, zu standardisieren. Die Konzepte für die Ablage und Bearbeitung von Impfdaten im EPD gemäss dem neuen FHIR-Austauschformat wurden neu erstellt. Die Kernanforderungen mussten zeitnah in die Verordnungsanhänge des Bundesgesetzes über das elektronische Patientendossier (EPDG) aufgenommen werden, und die Lösung musste innerhalb des derzeitig geltenden rechtlichen Rahmens umsetzbar sein. Folgende Kriterien waren vorgegeben: 

  • Umsetzung innerhalb von 6 Monaten, um dem Gesamt­thema Aufwind zu geben und möglichst zeitnah eine Nachfolgelösung für den digitalen Impfausweis bereitzustellen. 
  • Bereitstellung des Impfmoduls als Open-Source-Lösung, um eine hohe Akzeptanz bei allen Beteiligten zu erreichen. Gleichzeitig wird damit eine kostengünstige Wiederverwendbarkeit des Standards bei anderen Gesundheits-IT-Systemen erzielt. 

Eine einfache, aber konkrete Implementierung des Austauschformats aufzeigen, um einen zukunftsfähigen Einsatz strukturierter Daten im EPD zu etablieren.

Da es keine Bestrebungen auf dem freien Markt gab, eine EPD-kompatible Impfapplikation umzusetzen, hat sich eHealth Suisse nach Rücksprache mit ihren Auftraggebern und (Stamm-)Gemeinschaften dazu entschieden, eigenständig nach einem Partner zu suchen und eine gemeinsame Lösung zu realisieren. Das Projekt wurde mit kantonalen Geldern finanziert.

Partnerwahl

Mit dem IT-Dienstleister Sopra Steria konnte eHealth Suisse dank dessen Flexibilität und Bereitschaft, sich rasch in ein komplexes Thema einzuarbeiten, bereits kurz nach ihrem Entscheid mit der Umsetzung beginnen.

Ausgewählt wurde Sopra Steria aufgrund seines Engagements und proaktiver Vorschläge, die anlässlich eines Workshops im Offertverfahren sichtbar wurden. Beigetragen hat dazu auch die 50-jährige Erfahrung in der Schweiz mit Projekten im öffentlichen Dienst. Sopra Steria überzeugte zudem mit seinem breiten Angebot und der Bereitschaft, eine Lösung innerhalb eines engen rechtlichen Rahmens und innert kurzer Zeit anzubieten. Innerhalb von 2 Wochen stand ein schlagkräftiges Team bereit, das sich den Herausforderungen und dem Zeitplan von 6 Monaten stellte. Hierbei galt es, eine schlanke Lösung für das Impfmodul zu designen und als Modullösung in die EPD-Infrastruktur, bestehend aus Identity Provider, EPD-Back-End-Infrastruktur und EPD-Portallösung, zu integrieren. Des Weiteren offerierte Sopra Steria eine Infrastruktur inklusive einer für eHealth Suisse erreichbaren Demo-Umgebung und Wartungsleistungen, wodurch eine langfristige Zusammenarbeit mit einem zentralen Ansprechpartner sichergestellt werden konnte. 

Projektumsetzung

Um die Anforderungen und den Zeitplan zu erfüllen, mussten Technik, Prozesse und das Menschliche im Projektumfeld zusammenpassen. Gleichzeitig galt es, ein schnelles Ramp-up sicherzustellen.

Da eHealth Suisse keine eigene Entwicklungsinfrastruktur zur Verfügung stand, stellte Sopra Steria seine firmeninterne "Digital Enablement Platform" zur Verfügung. Diese ermöglicht es, automatisiert Build- und Deployment-Umgebungen in der Cloud aufzusetzen. Durch einen hohen Grad an Automatisierung werden unter anderem ganze Pipelines inklusive Qualitäts- und Sicherheitscheck auf Knopfdruck generiert. 

Für einen schlanken Entwicklungsprozess wurde ein agiles Vorgehen mit Scrum gewählt, wobei der Product Owner (PO) von eHealth Suisse und das weitere Team von Sopra Steria gestellt wurden. Der Entwicklungsleiter trat gleichzeitig auch als Projektleiter und SPOC auf und übernahm die Analyse der Fachlichkeit sowie der EPD-Datenaustauschformate. Ein weiterer Experte übernahm die Aufgabe, jegliche Integrationsthemen bezüglich der EPD-Infrastruktur zu analysieren, während sich die beiden anderen Teammitglieder bereits auf die Entwicklung der Webanwendung konzentrierten. Gemeinsam war es möglich, innerhalb von 3 Monaten den ersten Prototyp fertigzustellen, der im Rahmen des EPD-Projectathons getestet wurde. Dies ist ein einwöchiger Event für alle interessierten Organisationen, welche die EPD-Fähigkeit ihrer IT-Systeme in der EPD-Referenzumgebung testen möchten.

Um dieses Ziel zu erreichen, brauchte es in den ersten Wochen eine enge Abstimmung zwischen dem SPOC und PO. Häufig wird unterschätzt, dass beide nebst ihrer Expertise vor allem genügend Entscheidungskompetenz mitbringen müssen. Diese ermöglicht es, rasch auf Probleme und geänderte Rahmenbedingungen reagieren, Entscheide treffen sowie diese effizient validieren und umsetzen zu können. 

Mit der Bereitstellung des Prototyps auf der Demoumgebung wurde ein weiteres Schlüsselelement ermöglicht: die Einbindung der Endbenutzer und des internen Fachfeedbacks seitens des BAG. In einem Workshop mit Vertreterinnen und Vertretern aus dem Apothekerumfeld sowie der Ärzteschaft wurden Erfahrungen über deren Arbeitsweise und Nutzung des zu digitalisierenden Impfausweises gesammelt. Dank der Zusammenarbeit mit den (Stamm-)Gemeinschaften konnten Rückmeldungen von geschlossenen Benutzergruppen eingeholt werden. All diese Erkenntnisse flossen direkt in die nächste Entwicklungsiteration ein und halfen, das Impfmodul kontinuierlich zu verbessern. Die Empfehlung von Sopra Steria, möglichst frühzeitig Endbenutzer in die Entwicklung einzubeziehen, um ein grösstmögliches Mass an Akzeptanz zu erzielen, hat sich bewährt. 

Ergebnis und Lessons Learned

Das primäre Ziel war die Bereitstellung eines Impfmoduls zuhanden der (Stamm-)Gemeinschaften. Das Impfmodul ist ein wichtiges Element, um den ersten produktiven Use Case fürs EPD zu liefern, bei dem die Datengrundlage auf einem maschinenlesbaren Austauschformat basiert. In seiner Einfachheit zeigt das Impfmodul auf, dass die im Austauschformat abgelegten Datensätze aus verschiedenen Quellen chronologisch korrekt und benutzerfreundlich erstellt und dargestellt werden können. Da es als Open-Source Projekt umgesetzt wurde, kann der Quellcode für Primärsysteme sowie andere Anwendungsfälle wiederverwendet werden. 

Das Impfmodul wurde den (Stamm-)Gemeinschaften übergeben und ist ein Beweis dafür, dass strukturierte Daten im EPD angezeigt und ausgetauscht werden können. Der Nutzen des EPD und der Austauschformate wird durch den Anwendungsfall "Impfung" auch für nicht IT-affine Personen offensichtlich: So haben EPD-Besitzerinnen und -Besitzer mit dem Impfausweis ihr "Impfbüchlein" stets digital und aktuell verfügbar.

Mit diesem Projekt hat eHealth Suisse erstmals ein Austauschformat definiert, ein Konzept für die Verwendung im EPD publiziert und eine Implementierung mit Sopra Steria als Open-Source-Lösung inklusive Support den (Stamm-)Gemeinschaften zur Verfügung gestellt. Der Support hat einen grossen Einfluss auf die Akzeptanz, das Impfmodul einzusetzen. Dank der Demoumgebung von Sopra Steria konnten das Austauschformat und die Vorteile strukturierter Daten sichtbar und greifbar gemacht werden. Die Erkenntnisse und Rückmeldungen aus den Testzyklen flossen so direkt in die Weiterentwicklung des Impfmoduls ein, und notwendige Korrekturen in Verordnungsanhängen oder dem Austauschformat konnten zügig vorgenommen werden. Durch die rasche Realisierung der Kernelemente konnte anfängliche Skepsis durch eine konkrete Umsetzung und vorzeigbare Prototypen entkräftet werden. 

Entscheidend im Projekt war wie meist der Faktor Mensch: Herausforderungen wurden gemeinsam angegangen und Workshops partnerschaftlich durchgeführt, um Fragen vor Ort zu beantworten und Vertrauen zu schaffen.


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