Focus: Digital Trust

Wie Vertrauen in der digitalen Welt ­entsteht

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(Source: Ishraq / Adobestock.com)
(Source: Ishraq / Adobestock.com)

Der Faktor Vertrauen ist auf der Agenda der Unternehmen aus der Digitalwirtschaft nach oben gerückt. Viele von ihnen haben realisiert, dass das ihnen entgegengebrachte Vertrauen eine geschäftskritische, aber auch fragile Ressource ist, die sich nur im Rahmen eines langwierigen Prozesses aufbauen, doch innerhalb von Sekunden zerstören lässt. 

In der digitalen Welt ist es wesentlich einfacher als in der physischen Welt, Vertrauenswürdigkeit vorzugaukeln – deswegen sind Phishing-Mails, Deepfakes und Desinformationskampagnen so effektiv. Umso wichtiger ist es, dass Organisationen Instrumente nutzen, die es Kunden, Regulatoren, Investoren und der Öffentlichkeit ermöglichen, die Vertrauenswürdigkeit verlässlich und möglichst objektiv einzuschätzen, wie Matthias Bossardt von KPMG im Interview sagt. Er spricht darüber, welche Instrumente zu diesem Zweck zur Verfügung stehen, was Unternehmen tun können, um digitales Vertrauen aufzu­bauen, und wie sie es im Falle eines Vertrauensverlusts zurückgewinnen können. 

Digital Trust umfasst verschiedene Dimensionen, darunter Cybersecurity, Datenschutz, Ethik, Compliance und Auditierung, wie Petra Maria ­Asprion von der FHNW schreibt. In ihrem Fachbeitrag erläutert sie diese Dimensionen und erklärt, warum Vertrauen in digitale Technologien für Unternehmen wichtig ist. Ausserdem geht sie darauf ein, welche Rolle das Konzept von Digital Trust für die Förderung der Akzeptanz und Zuverlässigkeit von künstlicher Intelligenz spielt. 

Auch Nicolas Zahn, Managing Director der Swiss Digital Initiative, greift das Beispiel KI auf. Sie wirkt gewissermassen als Brandbeschleuniger einer übergeordneten Vertrauensproblematik, wie Zahn argumentiert, zumal künstliche Intelligenz nicht nur komplexe gesellschaftliche und politische Fragen aufwirft, sondern auch immer besser darin wird, menschliche Intelligenz vorzutäuschen. Insbesondere generative KI verleihe der Vertrauensfrage mehr Relevanz, weil die KI nun direkter für die User sichtbar sei und mit ihnen interagiere. Welche Schlussfolgerungen die Anbieter digitaler Dienste daraus ziehen sollten – und was Digital Trust überhaupt ausmacht –, erklärt Zahn in seinem Fachbeitrag. 

Andreas Tölke von der Swisscom stellt das Konzept Digital Trust auf die Säulen Verbindlichkeit, Integrität und Identität, wobei zwei technische Lösungen eine wichtige Rolle spielen, nämlich der elektronische Identifikationsnachweis (E-ID), den der Bund 2026 einführen will, und die qualifizierte elektronische Signatur (QES). Wie diese beiden Lösungen ineinandergreifen und welche Funktionen sie jeweils übernehmen, erklärt Tölke in seinem Fachbeitrag

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