Verhaltene Wachstumsprognosen

Amazon steckt 100 Milliarden US-Dollar in KI-Rechenzentren

Uhr
von René Jaun und ml

Amazon investiert 100 Milliarden US-Dollar in KI-Infrastruktur. Der US-amerikanische Tech-Riese will mit dem Ausbau der Rechenzentren den angestiegenen Bedarf seiner Kunden besser abdecken können. In seiner Geschäftsprognose für das aktuelle Jahr gibt sich das Unternehmen verhalten.

(Source: Jcomp / Freepik.com)
(Source: Jcomp / Freepik.com)

Alles auf künstliche Intelligenz! Das sagt sich aktuell der US-amerikanische Tech-Riese Amazon und investiert 100 Milliarden US-Dollar in KI-Infrastruktur. Das gab das Unternehmen anlässlich der Veröffentlichung seiner neuesten Geschäftszahlen bekannt.

Der grösste Anteil der Investitionen fliesst demnach in Rechenzentren, um diese für KI aufzurüsten, erklärte Amazon-CEO Andy Jassy. Als Grund für die Ausgaben verwies er auf die Kundschaft der IT-Sparte Amazon Web Services (AWS). Deren stark gestiegene Nachfrage nach KI-Ressourcen habe zu Engpässen bei AWS geführt. Die geplanten Investitionen sollen Abhilfe schaffen. In einem Investorengespräch verteidigte Jassy den Ausgabenposten und sprach von einer "einmaligen Geschäftsmöglichkeit", wie "CNBC" zitiert.

Mit seiner Ankündigung schliesst sich Amazon einer Reihe von US-Tech-Giganten an, die riesige Summen in den KI-bedingten Infrastrukturausbau stecken. Laut "CNBC" sprach etwa Alphabet (Mutter von Google) von geplanten Investitionen von 75 Milliarden US-Dollar, bei Microsoft sind es 80 Milliarden US-Dollar und Meta rechnet dieses Jahr mit Ausgaben von 65 Milliarden US-Dollar. Wie "Heise" zudem anmerkt, investierte Amazon bereits im vergangenen Quartal über 25 Milliarden US-Dollar in den Ausbau seiner Infrastruktur.

Ganze 500 Milliarden US-Dollar wollen US-Präsident Donald Trump und diverse Investoren in den Aufbau einer KI-Infrastruktur in den USA stecken, wie Sie hier nachlesen können.

Ausblick enttäuscht Anleger

2024 liefen die Geschäfte gut für Amazon. Das Unternehmen erzielte einen Umsatz von 638 Milliarden Dollar (ein Plus von 11 Prozent im Vergleich zu 2023) und einen Betriebsgewinn von 68,6 Milliarden US-Dollar (Plus 86 Prozent). Fast 40 Milliarden US-Dollar davon fuhr AWS ein – 62 Prozent mehr als 2023.

Im letzten Quartal des Geschäftsjahres 2024 steigerte AWS seinen Umsatz um 19 Prozent. Prozentual ist das Wachstum damit höher als die 13 Prozent des Vorjahres. Es liegt aber unter dem Plus von 30 Prozent, das AWS-Rivale Google mit seinem Cloud-Geschäft vermeldete, wie "Heise" analysiert.

An der Börse sorgte Amazons Umsatzprognose für lange Gesichter. Das Unternehmen rechnet im 1. Quartal 2025 mit einem Gesamtumsatz von zwischen 151 und 155,5 Milliarden US-Dollar. Zuvor hatten Analysten mit mehr gerechnet, wie "Heise" schreibt. Entsprechend sank der Wert der Amazon-Aktie vorübergehend um ein paar Prozentpunkte.

 

Übrigens präsentierte Amazon anlässlich der AWS-Konferenz re:invent ein eigenes KI-Produkt namens "Nova". Mehr zur ChatGPT-Konkurrenz von Amazon lesen Sie hier.

 

Webcode
Vs7fPuiV