E-Richtplan, Justitia 4.0, Intranet und mehr

Kanton Bern packt 2025 neun neue Digitalisierungsvorhaben an

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von René Jaun und dwi

Der Berner Regierungsrat hat für das Jahr 2025 insgesamt 33 Schwerpunkte im Bereich der Verwaltungsdigitalisierung gesetzt. Neu auf der Liste stehen neun Projekte, etwa zur Digitalisierung von Akten und zum Austausch von Daten.

(Source: geralt / pixabay.com)
(Source: geralt / pixabay.com)

Schritt für Schritt digitalisiert der Kanton Bern sein Verwaltungswesen. Welche Projekte er dabei konkret vorantreibt, legt der Regierungsrat jedes Jahr in einer Liste fest. 2025 umfasst sie 33 Vorhaben, wie der Kanton mitteilt.

Auf der Liste stehen etwa die Polizeisoftware Rialto, die in der Vergangenheit für hohe Kosten und Frust unter Anwendern sorgte. Auch die Förderung des elektronischen Patientendossiers (EPD) steht auf der Liste. Man fördere dessen Einführung, schreibt der Kanton und fügt hinzu, dass mittelfristig in der Schweiz ein einziges EPD (OneEPD) angestrebt werde.

E-Archiv, Schutzraumdatenbank und Justitia 4.0

9 Digitalisierungsvorhaben setzte der Regierungsrat 2025 neu auf die Schwerpunktliste, wie der Mitteilung zu entnehmen ist. Ziel mehrerer Schwerpunktvorhaben sei es, die heutigen Papierakten durch elektronische Dossiers und Geschäftsprozesse abzulösen. Als Beispiel nennt der Regierungsrat die "Kantonale Umsetzung Justitia 4.0". Damit soll der Rechtsverkehr in Zivil-, Straf- und Verwaltungsgerichtsverfahren sowie die Akteneinsicht künftig elektronisch über eine zentrale Plattform erfolgen. Von Papierdossiers auf digitale Prozesse steigt ausserdem die "Administrative Verkehrssicherheit" um.

Auch neu ist das Projekt " eArchiv für Gemeinden". Zusammen mit den Gemeinden will der Kanton ein digitales Langzeitarchiv für kantonale und kommunale Datenbestände aufbauen. Gemeinden und Zivilschutzorganisationen sollen zudem von einer neuen zentralen Schutzraumdatenbank profitieren, die ab 2026 laufe.

Auch im Berner Forstdienst laufen Prozesse heute noch weitgehend in Papierform oder mündlich ab. In einem ersten Schritt will der Kanton die Holzschlag- und Feuerbewilligungen digitalisieren.

Weg mit PDFs und altem Intranet

Ein paar weitere Projekte laufen heute schon digital, sind aber nicht mehr zeitgemäss. So will Bern diese mit dem "digitalen Kantonalen Richtplan (eRichtplan)" angehen. Aktuell stehen hier nämlich lediglich PDF-Dokumente auf der Website bereit.

Einen Ausbau plant der Kanton für die heutige Energiedatenplattform. Er will sie zu einer umfassenden Energie- und Klimadatenplattform weiterentwickeln. Auch die Plattform für Datenverwaltung von Jagd und Fischerei (eFJ2) soll ein Update erhalten. Hier arbeitet Bern mit weiteren Kantonen zusammen.

Des Weiteren will der Regierungsrat auch das Intranet ersetzen. Die heutige Version sei "funktional und technologisch veraltet", heisst es dazu. Nun will er es "durch ein personalisiertes, benutzerfreundliches Portal" für Angestellte der Verwaltung ablösen.

Auch für das Kundenportal der Standortförderung Kanton Bern plant der Regierungsrat eine neue, zukunftsgerichtete Lösung mit medienbruchfreien Geschäftsprozessen.

Zudem ist ein strategisches Vorhaben auf der Liste zu finden, nämlich die "Strategie DV und ICT 2026-2030". Ziel sei es, die beiden Strategien Digitale Verwaltung des Kantons Bern und die ICT-Strategie des Kantons Bern zu einer Strategie zusammezuführen, schreibt der Regierungsrat.

 

Der Kanton Bern will mit einem neuen Gesetz auch die Cybersicherheit stärken. Der Grosse Rat hat den Entwurf im Winter 2024 einstimmig angenommen. Ziel ist es, klare Verantwortlichkeiten zu schaffen und die Cyberprävention zu verbessern, wie Sie hier lesen können.

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