Markenstudie: Unter den zwanzig stärksten Marken der Schweiz ist nur ein ICT-Brand
Unter den zwanzig stärksten Marken in der Schweiz befindet sich genau ein ICT- oder Webunternehmen. Zu diesem Ergebnis gelangen die Autoren der Markenstudie „Brandasset Valuator“ der Young & Rubicam Gruppe. Der betreffende Brand ist – wie könnte es auch anders sein – Google. Die Suchmaschine ist dieses Jahr zum ersten Mal in den Top 20 vertreten. Offenbar ist Google aber vor allem in der Deutschschweiz fest verankert. In der Liste der Spitzenbrands der Westschweiz wird die Suchmaschine nicht aufgelistet. Auf eine detaillierte Rangliste verzichten die Studienautoren. "Alle diese 20 Marken sind sehr stark, es sind ja die Top 20 von rund 1200 Marken", begründete dies Caspar Coppetti, Chief Strategy Officer der Young & Rubicam Gruppe, gegenüber dem Netzticker. Die Abstände fielen da an der Spitze sehr gering aus.
Die Schweizer Konsumenten seien den etablierten Marken lange Zeit so treu gewesen, dass Newcomer kaum eine Chance hatten auf einen Platz unter den Top-Marken, so Young & Rubicam. Mit der Wirtschaftskrise sei die Markenhierarchie allerdings erstmals stark ins Wanken geraten. Die aktuellen Veränderungen in der Schweizer Markenrangliste seien denn auch die stärksten seit Messbeginn 1995. Damit setze sich ein Trend fort, der sich bereits vor zwei Jahren abzeichnete: Die rapide fortschreitende Nutzung von digitalen Medien biete innovativen Marken die Möglichkeit, mit vergleichsweise tiefen Marketingbudgets einen intensiven Dialog mit den Konsumenten zu führen. „Etablierte Marken, die diesen Trend verschlafen, werden so in kürzester Zeit überholt und abgehängt“, urteilt Young & Rubicam. Aus den Top 20 herausgefallen sind etwa Traditionsmarken wie Sugus, Appenzeller und Tilsiter.
Obwohl Google der einzige IT-Brand unter den zwanzig stärksten Marken ist, sehen die Markenforscher in Technologiemarken wichtige Treiber. Brands wie Youtube, Google oder Facebook, die heute von allen Altersgruppen genutzt würden und die das Kommunikationsverhalten der Schweizer veränderten und beschleunigten, spielten eine wichtige Rolle. Im Gegensatz zur Krise von 2001 nach dem Platzen des Dotcom-Traums, finde in der aktuellen Krise keine Rückflucht zu den „guten alten Werten“ statt.
Die Markenstudie „Brandasset Valuator“ (BAV) wurde 1995 zum ersten Mal von der Werbeagentur Advico Young & Rubicam präsentiert. Seither werden die Schweizer Konsumenten regelmässig zu ihrer Wahrnehmung von mehr als 1100 Marken in 56 Dimensionen und zu ihrer Werthaltung befragt. Dazu kommen demographische und psychographische Angaben. Die Studie ist für die Romandie und die Deutschschweiz repräsentativ. Weltweit wird die BAV-Studie in 48 Ländern durchgeführt, mit total über 16’000 erhobenen Marken und rund 500’000 Interviews.

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