Veeam-On 2014

Veeam bringt seine Back-up-Lösung in die Cloud

Uhr | Aktualisiert
von Christoph Grau

Veeam hat in Las Vegas die achte Version seiner Back-up-Lösung für virtuelle Umgebungen vorgestellt. Diese bietet neu auch eine Cloud-Integration. Veeam verspricht schnellere Datenwiederherstellung und weniger Datenverlust.

Am vergangen Donnerstag ist in Las Vegas der Veeam-On 2014-Event zu Ende gegangen. Die ständige Verfügbarkeit von Back-up-Daten gab Veeam als Slogan der Veranstaltung aus, was durch das "On" im Titel veranschaulicht wird. Neben Networking-Aktivitäten, technischen Vorträgen und Partnerschulungen stand die Präsentation der 8. Version der Veeam Availability Suite im Fokus. Gemäss Veeam wird diese im vierten Quartal 2014 zu haben sein. Die Redaktion sprach mit DACH-Chef Gerald Hofmann und Veeams Product Evangelist EMEA Mike Resseler über das neue Produkt.

Anforderungen an das moderne Rechenzentrum

Mit der Availability Suite v8 will Veeam adressierte Veeam die von ihm sogenannte Verfügbarkeitslücke (Availability Gap). Darunter versteht das Unternehmen die Diskrepanz zwischen den Anforderungen an das moderne Rechenzentrum und den bisherigen Back-up-Lösungen. Diese leiden laut Veeam unter unzureichender Wiederherstellungszeiten (Recovey Time Objectives -RTO), geringen Wiederherstellungspunkten (Recovery Point Objectives RPO), hohen Fehlerraten der Back-ups und eingeschränkten Zugriff auf die Daten. Kunden würden ihr Rechenzentrum aber nach der "Always-On"-Maxime, mit einer unmittelbaren Wiederherstellbarkeit ihrer Daten und einer rund um die Uhr Verfügbarkeit, pochen.

Bisher sind laut Mike Resseler jedoch nur 5 bis 10 Prozent der Daten von Unternehmen für den schnellen Zugriff geschützt. Dies zumeist durch teure Back-up-Anwendungen wie Hot-Standby,welche RTOs und RPOs von weniger als einer Minute beiten. Laut Resseler benötigen die restlichen 90 bis 95 Prozent der Daten für eine Wiederherstellung oft Stunden oder Tage. Veeams zielt mit seinem neuen Produkt auf diesen zweiten, grösseren Bereich. Diese Daten sind zwar nicht von höchster Priorität, aber dennoch für das Erreichen des "Always-On"-Ziels zentral, sagte Resseler. Dabei muss Disaster-Recovery dabei nicht immer teuer sein, die Lösung von Veeam soll durch ihre Skalierbarkeit auch für KMU bezahlbar sein.

Durch die Verbesserung der Darstellung von Back-up-Daten (Visibilität), soll die Wiederherstellung ebenso beschleunigt werden. Dabei sei es irrelevant ob es sich um eine einzige Datei, ein Email oder eine ganze Datenbank handelt. Leichter ersichtlich sein soll der verfügbare Speicher, die Leistung der Dienste oder auch wann eine virtuelle Maschine (VM) zuletzt geBack-uped wurde.

Anbindung an die Cloud

Laut Veeam sollten Unternehmen ihre Daten nach der "321-Regel" sichern. Dies heisst drei Kopien, auf zwei unterschiedlichen Meiden und einer Kopie ausserhalb des Standorts, um beispielsweise vor Feuern oder Naturkatastrophen geschützt zu sein. Für den letzten Punkt mussten Unternehmen bisher oft eine eigene Offsite-Infrastruktur schaffen. Mit der Lösung "Cloud Connect" beitet Veeam eine Alternative hierzu.

Die Back-up-Daten sollen mit der Lösung "Cloud Connect" leicht an einen entlegenen Cloud-Speicherort ausgelagert werden können. Bei dieser Back-up-as-a-Service-Lösung verspricht Veeam Sicherheit durch eine End-to-End SSL-Verschlüsselung. Mit der neuen Cloud-Lösung entspricht Veeam den Wünschen seiner Kunden, sagte Resseler. Die Daten können bei der Wahl eines regionalen Veeam-Partners problemlos im Land behalten werden. Gleichzeitig stehen den Kunden aber die Vorteile der Cloud zur Verfügung, betonte Resseler.

Bei der Präsentation der Availability Suite bezeichnete Veeams CEO und President Ratmir Timashev die Cloud als den grössten "Gamechanger" der nächsten Jahre. Da der Cloud- und Virtualisierungmarkt noch stark wächst, würden seiner Meinung nach immer mehr Unternehmen auf die Cloud für Disaster-Recovery setzen. Veeam positioniere sich daher schon frühzeitig in diesem zukunftsweisenden Segment. 

Back-up-Daten nutzbar machen

Bisher verstehen Unternehmen Back-ups als eine Art Versicherung, die hoffentlich nie gebraucht wird. Veeam möchte mit seiner Availability Suite mehr bieten und sie soll Eingang in das Tagesgeschäft halten, sagte Resseler.

Hofmann hob in diesem Zusammenhang die Audit-Fähigkeit der Back-updaten hervor. Klassische Test-Verfahren für Back-ups seien nur schwer durchzuführen und würden von Unternehmen daher zumeist nur drei bis vier Mal im Jahr durchgeführt. Auch boten die Erkenntnisse daraus nur wenige Anhaltspunkte für Verbesserungen des Back-up-Prozesses. Fehlerraten von über zehn Prozent seien auch nicht selten. Die "SureBack-up"-Funktion der Availability Suite prüft hingegen täglich, zumeist über Nacht, die Wiederherstellungsfähigkeit der Daten. Der IT-Beauftragte erhält auf Wunsch täglich ein Protokoll, das frühzeitig über mögliche Fehler informiert, sagte Hofmann.

Ebenso sollen die Back-up-Daten nicht mehr nur ungenutzt ihr Dasein fristen. Die neue Availability Suite kann mit den Back-up-Daten eine "Sandbox"-Umgebung bereitstellen. In dieser sollen sich Serverupdates oder auch neu integrierte Programme auf ihre Kompatibilität prüfen lassen, ohne den täglichen Betrieb in Gefahr zu bringen, beschreibt Resseler den Nutzen. Nach einem erfolgreichen Testing in dieser Umgebung und der allfälligen Behebung von Fehlern, kann das Update gleich live gehen. Kostspielige Auszeiten würden somit vermieden, fügte Hofmann ergänzend hinzu.

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