Sicherheitsbedenken

US-Behörden erwägen TP-Link-Verbot

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von Yannick Züllig und tme

Behörden in den USA erwägen ein Verbot von TP-Link-Routern. Grund sind Cybersicherheitsbedenken bei den Produkten des chinesischen Herstellers.

Unter Verdacht: Router von TP-Link. (Source: zVg)
Unter Verdacht: Router von TP-Link. (Source: zVg)

Die US-Regierung erwägt, TP-Link-Router ab dem kommenden Jahr zu verbieten. In einer noch laufenden Untersuchung werde geprüft, ob die Verwendung der Router bei Cyberangriffen ein Risiko für die nationale Sicherheit darstelle. Einem Bericht des "Wall Street Journal" (WSJ) zufolge untersuchen die US-Ministerien für Justiz, Handel und Verteidigung die Angelegenheit, wobei mindestens ein Büro des Handelsministeriums bereits eine Vorladung an das Unternehmen gerichtet hat.

In den vergangenen Jahren ist der Marktanteil von TP-Link auf etwa 65 Prozent des US-Marktes für SOHO-Router (für Privathaushalte und kleine Unternehmen) gestiegen, wie "BleepingComputer" berichtet. Dieses potenziell künstliche Wachstum wird durch den Verkauf der Geräte zu einem Preis unter dem Herstellungspreis gefördert, gegen den das Justiz-Ministerium ebenfalls ermittelt.

Mehr als 300 US-Internetdienstanbieter stellten TP-Link-Geräte als Standard-Internetrouter für Privatanwender aus. Dem WSJ zufolge sind TP-Link-Router auch in den Netzwerken mehrerer Regierungsbehörden vertreten, darunter das Verteidigungsministerium, die NASA und die DEA.

TP-Link-Router-Botnet wird für Passwort-Spray-Angriffe verwendet

Die Untersuchung habe begonnen, nachdem ein Microsoft-Bericht im Oktober aufgedeckt hatte, dass ein Botnetz gehackter SOHO-Router - das als Quad7, CovertNetwork-1658 oder Xlogin verfolgt und von chinesischen Bedrohungsakteuren betrieben wird - hauptsächlich aus TP-Link-Geräten besteht.

"Microsoft verfolgt ein Netzwerk kompromittierter SOHO-Router (Small Office and Home Office) als CovertNetwork-1658. SOHO-Router, die von TP-Link hergestellt wurden, machen den grössten Teil dieses Netzwerks aus", so das Unternehmen. "Microsoft geht davon aus, dass mehrere chinesische Bedrohungsakteure die von CovertNetwork-1658 erlangten Anmeldeinformationen nutzen, um Aktivitäten zur Ausnutzung von Computernetzwerken (CNE) durchzuführen."

 

Im November 2022 verboten die US-Behörden bereits den Verkauf von Huawei-Geräten. Mehr dazu lesen Sie hier.

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