Online-Konferenz

Microsoft öffnet Kerntechnologien von .Net

Uhr | Aktualisiert

Microsoft hat den Kern seiner Softwareplattform .Net unter eine Open-Source-Lizenz gestellt - inklusive Runtime und Just-in-Time-Compiler. Mit Visual Studio Community 2013 gibt es nun zudem eine neue kostenlose Entwicklungsumgebung von Microsoft.

Während Microsoft-CEO Satya Nadella in der Schweiz unterwegs ist, hält Microsoft die Konferenz Connect() ab. An dieser hat der Konzern wichtige Ankündigungen gemacht: Die Entwicklung des .Net Frameworks wird zu einem Teil unter der MIT-Lizenz an die .Net Foundation übergeben, und mit Visual Studio Community 2013 gibt es nun eine neue kostenlose Entwicklungsumgebung von Microsoft.

Von der Öffnung der .Net-Technologie wird unter anderem das Unternehmen Xamarin profitieren, das die .Net-Implementierung Mono entwickelt. Projektleiter Miguel de Icaza, der den freien Desktop Gnome gründete, hat sich in seinem Blog bereits positiv zum Schritt Microsofts geäussert.

Zwei Entwicklungszweige

Entwickler konnten den Quellcode von .Net zwar schon jetzt begutachten. Eine Veränderung des Codes war aber nur für experimentelle Zwecke erlaubt. Microsoft hat nun seine beiden Produkte .Net Native und ASP.Net im offenen und modularen .Net Core Framework zusammengefasst. Dieses wird statt auf den eigenen Dienst Codeplex auf Github gehostet. Das .Net Core Framework soll künftig als Basis für alle .Net-Plattformen dienen - Linux und Mac OS X miteingeschlossen. Microsoft hat zudem ein Patentversprechen abgegeben, das Rechtssicherheit für Drittentwickler schaffen soll.

Das bisherige .Net Framework wird als Entwicklungszweig weiterleben und Teile enthalten, die nicht in .Net Core dabei sind. Unter anderem die Bibliotheken Windows Forms und Windows Presentation, die für die Entwicklung von .Net-Anwendungen mit grafischen Oberflächen benötigt werden.

Die Frameworks .Net und .Net Core fasst Microsoft unter dem Begriff .Net 2015 zusammen. Erste Updates der beiden Produkte unter der neuen Ausrichtung soll es im zweiten Quartal 2015 geben.

Microsoft und Open Source

Es ist nicht das erste Open-Source-Projekt von Microsoft. Auch die nächsten Versionen der Programmiersprachen C# (6.0) und Visual Basic (2015) hat Microsoft zu offenen Projekten erklärt. Die .Net-Compiler-Plattform Roslyn, die Sprachen F# und Typescript sowie das Webframework ASP.Net MVC und das Entity Framework sind ebenfalls zu offenen Lösungen umfunktioniert worden.