F wie Fehlermeldungen
Theorie: "Eine Fehlermeldung, englisch error message, ist eine Reaktion eines Computerprogramms auf einen erkannten Programmfehler oder eine bekannte Fehlersituation", sagt uns Wikipedia und bleibt damit schon arg im Technischen. Aus Sicht der Usability müsste es wohl eher heissen: "Eine Fehlermeldung informiert den Nutzer: 1. dass etwas klemmt, 2. wo es klemmt, 3. ob der Fehler bei ihm liegt und 4. was er jetzt tun soll."
Realität: Das Problem ist alt: Lausige Fehlermeldungen ärgern uns schon seit den Urzeiten der IT. Inzwischen sind zwar tausende Artikel darüber geschrieben und Tipps dazu verteilt worden, was es hier zu verbessern gäbe. Doch genützt hat das scheinbar nicht allzu viel.
Surfen wir im Web, dann kullern uns noch immer diese ungeschminkten HTTP-Statusmeldungen entgegen, wenn es wo klemmt. Was um alles in der Welt will uns "411 Length required" sagen? Arbeiten wir lokal am Rechner, kriegen wir Meldungen wie "Error CC3PO2:0089 – parameter BB654(10.3) must have been executed" serviert. Explodiert jetzt gleich der PC, oder was?
Also ehrlich: Hier hat man wieder mal die Anwender vergessen. Wenn Meldungen so kryptisch und wichtig daherkommen, verbreiten sie dort Angst und Schrecken. Weil sie keine Handlungsanweisung bieten, produzieren sie Stress und Blockaden. Manchmal wäre es wohl gescheiter, solche Meldungen einfach abzufangen und durch etwas Banales zu ersetzen wie: "Ein Fehler ist aufgetreten. Drücken Sie XY, um zurückzukehren." Das ist zwar auch nicht sonderlich informativ, aber deutsch. Es klingt weniger bedrohlich und sagt, was man tun soll. Hilft das am Ende doch nicht, dann wird die Hotline hoffentlich wissen, wo sie die Detailinfos dazu findet.
Fazit: Der Wert von nutzergerechten Fehlermeldungen scheint sich in der IT noch zu wenig herumgesprochen zu haben. Das ist tragisch, denn Fehler passieren garantiert. Und weil sie stets Emotionen auslösen, haben sie das Zeug dazu, sich tief ins Gedächtnis der Nutzer einzugraben.