Editorial

Open Banking the Swiss Way

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(Source: Netzmedien)
(Source: Netzmedien)

Im europäischen Wirtschaftsraum verpflichtet die "Payment Service Directive 2" (PSD2) Banken seit dem 14. September 2019, die von ihnen gehaltenen Kundendaten (vertrauenswürdigen) Drittanbietern zur Verfügung zu stellen. Dies (natürlich ausschliesslich) im Auftrag der Kunden und über sichere Schnittstellen. PSD2 gilt in der Schweiz nicht. Und die hiesige Finanzindustrie will dafür sorgen, dass das so bleibt. Denn sie möchte sich, wie es dem latent widerspenstigen schweizerischen Charakter inhärent ist, nicht aus dem Ausland diktieren lassen, wie man mit den eigenen Daten der eigenen Kunden umzugehen habe. Und so war Open Banking vor allem aufgrund der drohenden Regulierung für Schweizer Banker lange Zeit ein rotes Tuch.

Dieses anfängliche Gefühl der Bedrohung durch Open Banking hat sich spätestens seit dem Inkrafttreten von PSD2 aber auch in der Schweiz - wenngleich zaghaft - in Richtung Aufbruchsstimmung entwickelt.

Es ist klar, dass die Schweiz - umgeben vom Europäischen Wirtschaftsraum - keine Trutzburg des "Closed Banking" bleiben kann, da sich die ortsansässige Finanzbranche damit wohl Wettbewerbsnachteile einhandeln würde.

Und so arbeiten unterschiedliche Konsortien und Gremien an Lösungen, wie man denn Open Banking ermöglichen könnte, ohne vom Regulator dazu gezwungen zu werden.

Natürlich sind sich die verschiedenen Interessengruppen, die an unterschiedlichen Lösungen für dasselbe Problem arbeiten, nicht einig (wie es dem latent widerspenstigen schweizerischen Charakter inhärent ist).

Die Branchenexponenten, die in dieser Ausgabe von Fintech & Insurtech zu Wort kommen, erklären unter anderem, wo die Schweiz mit Open Banking steht und wie es mit dem etwas zäh verlaufenden Standardisierungsprozess der nötigen Schnittstellen weitergeht. Auch spricht der Präsident des Liechtensteinischen Bankenverbands, wie man im "Ländle" als EWR-Mitglied mit dem PSD2-Zwang umgegangen ist (Seiten 12/13).

Für Bankkunden dürfte Open Banking zweifelsohne weiter neue, innovative Finanzprodukte und -dienstleistungen hervorbringen. Es ist aber zwingend, dass sich die verschiedenen Player auf ein gemeinsames Vorgehen einigen können, damit Open Banking "the Swiss Way" abheben kann.

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