Panasonics letzter Rotstift?
Panasonics Restrukturierung könnte bald abgeschlossen sein. Der Konzern will offenbar fünf Chip-Fabriken schliessen oder verkaufen.
Panasonic will anscheinend im Zuge der Unternehmensreorganisation mehrere Chip-Fabriken verkaufen. Wie Nikkei Business Daily unter Berufung auf unternehmensnahe Quellen berichtet, sollen drei Werke in Indonesionen, Malaysia und Singapur an das Singapurer United Test and Assembly Center gehen. Der Deal soll bereits Anfang Februar abgeschlossen sein, zuvor müssten aber noch Details wie der Kaufpreis geklärt werden.
Panasonics Chip-Division erzielte im vergangenen Jahr einen Verlust von umgerechnet rund 178,5 Millionen Franken. Den Quellen zufolge sucht Panasonic deshalb nach Lösungen zu zwei weiteren Chip-Werken in China. Die Produktionsstätten könnten entweder verkauft oder geschlossen werden. Damit befindet sich Panasonic in der finalen Phase der Restrukturierung, berichtet Reuters.
Panasonic wollte die Meldung nicht bestätigen. Eine Sprecherin erklärte gegenüber Reuters lediglich, dass das Unternehmen verschiedene Optionen prüfe und noch nichts entschieden sei. Vergangenen Monat kündigte Panasonic bereits ein Joint Venture an, das zur Mehrheit dem israelischen Chip-Hersteller Towerjazz Semiconductor gehört und Panasonics drei Chip-Werke in Japan übernehmen soll.
Der Konzern erlitt in den vergangenen zwei Geschäftsjahren bis letzten März einen Verlust von umgerechnet rund 13,61 Milliarden Franken. Präsident Kazuhiro Tsuga will mit einer massiven Umstrukturierung das Unternehmen wieder auf Erfolgskurs bringen. In den vergangenen Jahren fielen rund 40'000 Stellen weg und zahlreiche unprofitable Unternehmenszweige wurden bereits verkauft oder geschlossen, darunter auch das Plasma-TV-Geschäft. Tsuga will den Unternehmensschwerpunkt vom Consumer- zum B2B-Geschäft verlegen. So soll will er etwa Komponenten für die Autoindustrie liefern.