UPC Cablecom, Orange und Sunrise verlassen Asut
Aufgrund unterschiedlicher Interessen verlassen die drei Telkos den Schweizerischen Verband der Telekommunikation per Ende Jahr.
Die Telekomanbieter UPC Cablecom, Orange und Sunrise treten per Ende Jahr aus dem Schweizerischen Verband der Telekommunikation Asut aus. Aufgrund der stark unterschiedlichen Interessen hätten die drei Telkos beschlossen, ihre gemeinsamen Interessen ausserhalb des bestehenden Verbands zu verfolgen, wie Sunrise in einer Mitteilung schreibt.
Wichtige Ziele erreicht
Seit der Fusion der beiden Verbände SICTA (Swiss Information and Communications Technology Association) und Asut im Jahr 2006 sind die drei Telkos in Asut vertreten.
Unter Fulvio Caccia, dem amtierenden Asut-Präsidenten, der im kommenden Mai abtreten wird, seien in den letzten Jahren eine Reihe von wichtigen, branchenweiten Anliegen erfolgreich bewegt worden. Dies betreffe insbesondere für die gesamte Branche relevante Themen aus den Bereichen der Fernmeldeüberwachung, Antennenregulierung, Jugendschutz und Standardisierung, heisst es weiter.
Interessen zu wenig vertreten
Im Rahmen der bisherigen Zusammenarbeit habe sich jedoch gezeigt, dass die gemeinsamen Anliegen der privaten Telko-Anbieter von der Asut nicht ausreichend vertreten werden könnten. Dies führte zum Entscheid des Austrittes aus Asut. Die bestehenden gemeinsamen Aktivitäten wollen die drei Unternehmen auch in Zukunft weiter verfolgen.
Eine Stellungnahme von Asut steht noch aus.
Update: Reaktion von Asut
Wie Asut inzwischen mitgeteilt hat, ist der Verband erstaunt über das gleichzeitige gemeinsame Austreten der drei Provider, seien sich diese doch in zentralen Fragen uneinig: Sunrise setze sich vehement für die die Öffnung und den Zugang zu sämtlichen Breitbandnetzen ein, UPC Cablecom hingegen verschliesse sich beispielsweise der technologieneutralen Ausformulierung des Netzzuganges im Fernmeldegesetz (FMG) - jetzt und auch bei der früheren Revision des FMG.
Wie Fulvio Caccia auf Anfrage bestätigt, bedauert Asut den Entscheid der drei Telkos, "doch die Aktivitäten des Verbandes können weitergeführt werden". Mit dem Ausstiegt würden "drei wichtige Anbieter fehlen". Gewisse Uneinigkeiten hätten sich jedoch schon vor einiger Zeit abgezeichnet, so Caccia.
Der Verband sehe dadurch aber auch die Chance, sich wieder vermehrt für eine gemeinsame Branchenposition im Interesse eines starken Telekommunikationsstandortes Schweiz einzusetzen und nach aussen zu vertreten, heisst es in der Mitteilung weiter.