Das Lohnbuch 2014 ist jetzt auch als App verfügbar
Das St.Galler Softwarehaus Scitix hat das Lohnbuch 2014 als App umgesetzt. Zunächst ist sie für Web und iOS verfügbar, Android wird aber bald folgen. CEO Dominik Bollen gab der Redaktion Einblick in den Entwicklungsprozess.
Wer sich über die Löhne in der Schweiz informieren möchte, kann schon seit 2010 auf das Lohnbuch zurückgreifen. Dieses wird jährlich vom Amt für Wirtschaft und Arbeit des Kanton Zürich in Zusammenarbeit mit dem Orell Füessli Verlag herausgegeben. In ihm finden sich Angaben zu den Mindestlöhnen und den regional üblichen Löhnen, nach Branchen gegliedert. Der St.Galler Anbieter von E-Publikationslösungen Scitix, der zur eCrome-Gruppe gehört, hat das Werk nun auch elektronisch verfügbar gemacht, teilte das Unternehmen mit.
Den Auftrag für die digitale Umsetzung erfolge vom "Amt für Wirtschaft und Arbeit" der Kantonalverwaltung Zürich, auf Basis der bisherigen Referenzen des Unternehmens. Scitix setzte den Auftrag mit seiner Lösung "taBook" um. Verfügbar ist die Lohnbuch-App zunächst als Webanwendung und als App für iOS. Eine Android-Version wird in Kürze folgen.
Einblick in die Umsetzung des Projekts
In einem Gespräch mit der Redaktion gab der CEO Dominik Bollen einen Einblick in die Details des Auftrags. An der Umsetzung des Projekts arbeitete demnach ein Team von 4 Personen. Darunter ein Grafiker und je ein Zuständiger für die Web-, iOS- und Android-Version. Für Aufträge dieser Grösse veranschlagt Bollen zwischen sechs bis acht Wochen und dieses Zeitfenster wurde auch für das Lohnbuch eingehalten.
Ein zeitaufwendiger Task ist die Einbindung der App in Apples App Store, denn deren kritisches Prüfungsverfahren für die Freigabe jeder App unterliegt strengen Richtlinien und jede neue App wird manuell überprüft. Hingegen stellt der Upload in den Google Play Store kaum eine Schwierigkeit dar.
Die grösste Herausforderung am Lohnbuchprojekt war die zu verarbeitende Datenmenge. Allein die Print-Version hat schon einen Umfang von 800 Seiten. Die App wurde noch mit vielen zusätzlichen Informationen angereichert. Beispielsweise können sämtliche Gesamtarbeitsverträge angesehen werden, was dem Nutzer einen erheblichen Mehrwert bietet. Besonders positiv wurde auch die integrierte Suchfunktion wahrgenommen, die ein langwieriges Blättern erspart und schneller Ergebnisse liefert, sagte Bollen.
Windows-App als Vision
Das Team hat sich zuerst für die Umsetzung für iOS entschieden, da hier keine Probleme mit der Kompatibilität zwischen den unterschiedlichen iOS-Versionen auftreten.
Eine Windows-App ist momentan für das aktuelle Jahrbuch nicht in Planung. Für Bollen bleibt es aber eine mittelfristige "Vision". Für spätere Ausgaben, eventuell schon 2015, könnte eine Windows-App folgen. Hierbei sei aber die Nachfrage und Marktdurchdringung von mobilen Windows-Geräten entscheidend.
Die in der App verarbeiteten Daten sind mit einem "Digital Right Management" versehen und können nicht weitergeschickt werden. Die App ist Gerätegebunden (Gerätebeschränkung) und pro Nutzer gibt es eine begrenzte Anzahl an Lizenzen, für Tablet, PC oder Smartphone. Es sei aber ausdrücklich möglich, Screenshots einzelner Seiten zu erstellen und somit Informationen an Dritte weiterzuleiten.