Netzinfrastruktur-Branche bekommt GAV
Die Gewerkschaft Syndicom und die Verbände VFFK und SNIV haben einen Gesamtarbeitsvertrag für die Netzinfrastruktur-Branche ausgearbeitet. Ab nächstem Sommer soll er in Kraft treten.
Rund 4000 Beschäftigte aus knapp 70 Unternehmen der Netzinfrastruktur-Branche bekommen am 1. Juli 2016 einen Gesamtarbeitsvertrag. Dies haben die Gewerkschaft Syndicom sowie die Arbeitgeberverbände VFFK und SNIV mitgeteilt.
Der Vertrag beinhaltet eine 42-Stunden-Woche und einen Mindestlohn von 3750 Franken pro Monat für Ungelernte. Gelernte oder Mitarbeiter ab 25 Jahren sollen mindestens 4000 Franken pro Monat erhalten.
Boom der Branche führte zu unfairen Bedingungen
Egal ob gelernt oder ungelernt, der Vertrag sieht 13 Monatslöhne vor. Weiter verlangt der GAV 25 Tage Ferien und mindestens acht bezahlte Feiertage pro Jahr.
Zur Netzinfrastruktur-Branche zählen alle Unternehmen, die in der Planung, Errichtung und dem Unterhalt von Netzwerken in den Bereichen Energie, Telekom, Transport und Verkehrstechnik tätig sind.
Der Ausbau des Glasfasernetzes, Investitionen in die Elektrizitätsversorgung und Grossprojekte wie der Gotthard-Basistunnel hätten in der Branche zu einem Boom geführt, schreibt Syndicom. Dieser Boom habe neben seriösen Unternehmen auch allerlei Firmen aus dem In- und Ausland angezogen, die es mit den Arbeitsbedingungen nicht so genau nehmen würden.
Hoffnung, dass Bundesrat Vertrag für allgemeinverbindlich erklärt
Deshalb führte Syndicom nach eigenen Angaben während zwei Jahren Gespräche mit verschiedenen Arbeitgebern der Branche. Diese Gespräche mündeten in der Partnerschaft zwischen Syndicom, dem Schweizer Netzinfrastrukturverband SNIV sowie der Vereinigung für Freileitungs- und Kabelanlagen VFFK.
Die drei Partner hoffen, dass der Bundesrat im kommenden Jahr den GAV für allgemeinverbindlich erklärt. Denn nur dann könnte der Vertrag seine volle Wirkung entfalten.