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"Der Anbietermarkt wird zu einem Nachfragermarkt"

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von Marcel Urech

Vom 8. bis 11. März gehen in den Messehallen Bernexpo die Infosocietydays über die Bühne. Renato Gunc, Leiter Geschäftsbereich E-Health, Die Schweizerische Post, erzählt, was die Besucher erwartet und wo es im Gesundheitswesen gerade am meisten brennt.

Renato Gunc, Leiter Geschäftsbereich E-Health, Die Schweizerische Post. (Quelle: Die Schweizerische Post)
Renato Gunc, Leiter Geschäftsbereich E-Health, Die Schweizerische Post. (Quelle: Die Schweizerische Post)

Weshalb unterstützen Sie das Swiss E-Health Forum 2016?

Renato Gunc: Das Swiss E-Health Forum ist für uns eine wichtige Plattform, um uns im E-Health zu vernetzen und Wissen aus­zutauschen. Wir treffen bei diesem ­Anlass potenzielle und bestehende Kunden, Geschäftspartner, Meinungsbildner und Wissensträger. Das ­Marktfeld ­E-Health ist in der Schweiz noch immer jung. Dieses Neuland kann nur im Sinne von Coopetition ­entwickelt werden – also gleichzeitiges Zusammenarbeiten und Konkurrieren mit Mitbewerbern zum Wohle der ganzen Bevölkerung.

Welche Trends sehen Sie im Schweizer E-Health-Markt?

Die Vernehmlassung des elektronischen Patientendossiers, EPDG, im letzten Jahr und die ­anstehende Publika­tion des entsprechenden Ausführungsgesetzes in diesem Jahr brachten neuen Schwung, nachdem der Markt sich mit unterschiedlichsten Kunden, Anbietern und Leistungsangeboten jahrelang unkoordiniert entwickelt hatte. Die Kantone und deren Leistungserbringer sind nun gefordert, sich zu positionieren, Strategien zu entwickeln, die organisatorischen Grundlagen zu schaffen und Softwarelösungen zu suchen. Der Anbietermarkt wird zu einem Nach­fragermarkt.

Mit welchen Entwicklungen im Gesundheitswesen sollten sich IT-Verantwortliche auseinandersetzen?

Primär sollte das Thema nicht technologisch, sondern ­politisch, rechtlich und organisatorisch getrieben ­werden. E-Health-Lösungen mit dem elektronischen Patienten­dossier als Nukleus sind schon länger im Markt verfügbar. Diese nachhaltig zu etablieren, ist der wahre kritische Erfolgsfaktor. Dazu muss ein funktionierendes Geschäftsmodell für den Betrieb und die Nutzung von E-Health-Lösungen gefunden werden. Die Industrie wird die Lösungen nicht kostenlos liefern. Hinzu kommt, dass E-Health in der Schweiz beziehungsweise das elektronische Patienten­dossier scheitern wird, wenn es weder die ambulanten und stationären Leistungserbringer noch die Bürger nutzen. Es braucht also parallel zum Rollout einer E-Health-Lösung ein viel komplexeres Change Management, als dies aus herkömmlichen ICT-Projekten bekannt ist.

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