Kooperation mit Canonical

Microsoft "ubuntufiziert" Windows

Uhr | Aktualisiert

Microsoft hat Teile von Ubuntu und Software aus der GNU/Linux-Welt auf Windows verfügbar gemacht. Davon profitieren vor allem Entwickler.

Kooperation (Quelle: CC0 Public Domain / pixabay.com/de/verbinden-verbindung-zusammenarbeit-316638/)
Kooperation (Quelle: CC0 Public Domain / pixabay.com/de/verbinden-verbindung-zusammenarbeit-316638/)

Microsoft öffnet sein Betriebssystem weiter: Windows 10 wird bald die Benutzerschnittstelle Bash (Bourne-again shell) unterstützen und Anwendungen aus der GNU/Linux-Welt ausführen können. Laut Dustin Kirkland etwa apt, ssh, rsync, find, grep, awk, sed, sort, xargs, md5sum, gpg, curl, wget, apache, mysql, python, perl, ruby, php, gcc, tar, vim, emacs, diff und patch. Ein Grossteil der Linux-Kommandozeilenprogramme soll nun direkt in der Windows-Eingabeaufforderung cmd.exe laufen.

Kirkland arbeitet für Canonical. Das Unternehmen entwickelt die Linux-Variante Ubuntu. Microsoft setzte die Lösung auf Basis von Ubuntu 14.04 LTS um. Wer also zum Beispiel auf Windows den Paketmanager APT (Advanced Packaging Tool) einsetzt, greift auf die Quellen von Ubuntu 14.04 LTS zu. Ein Update auf Ubuntu 16.04 LTS soll folgen. Microsoft kooperiert dafür mit Canonical.

Native Integration

Wie funktioniert das Ganze? Windows 10 könne jetzt Linux-Systemaufrufe nahezu ohne Performance-Einbusse in Windows-Systemaufrufe übersetzen, schreibt Kirkland in seinem Blog. Microsoft nennt diese proprietäre Technologie "Windows Subsystem for Linux". Windows 10 kann nun zudem mit ELF-Dateien umgehen. ELF (Executable and Linkable Format) ist das Standard-Format für ausführbare Dateien auf Unix-ähnlichen Betriebssystemen wie FreeBSD oder Linux.

Besonders an der Ankündigung ist, dass die GNU/Linux-Tools auf Windows weder in einem Container noch in einer virtuellen Maschine laufen. Nein - die Umsetzung ist nativ. Ein Linux-Kernel ist nicht nötig, ein Hypervisor ebenfalls nicht. Auch ein Neukompilieren von Software wie unter Cygwin entfällt.

Da einige Entwickler-Tools bis jetzt nur auf Linux funktionieren, dürften vor allem Programierer von der Ubuntufizierung profitieren. Microsoft will das Windows 10 Anniversary Update diesen Sommer veröffentlichen. Wer am Insider-Programm teilnimmt, wird Bash und Co. schon früher testen können.

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