Airbnb erobert das Wallis
Airbnb ist weltweit auf dem Vormarsch. Das Übernachtungsportal hat aber nicht nur in urbanen Regionen Erfolg. Auch Bergkantone nutzen Airbnb - in der Schweiz vor allem das Wallis.
Airbnb ist laut der Handelszeitung dabei, sich in Schweizer Bergregionen auszubreiten. Die Zeitung stützt ihre Aussge mit einem Bericht des Walliser Tourismus Observatoriums, in dem die Schweizer Präsenz von Airbnb untersucht und die Angebote von Airbnb mit der Hotelbettenzahl verglichen wurden. Fazit: Airbnb ist nicht nur in urbanen Gebieten im Aufwind, sondern auch in Bergregionen.
Vor allem in städtisch geprägten Kantonen wie Basel-Stadt, Genf und Zürich sei das Angebot auf Airbnb stark, schreibt die Handelszeitung. In Basel-Stadt liegt der Anteil von Airbnb am Hotelbetten-Total bei 21 Prozent, in Genf bei 16 Prozent und in Zürich bei 12 Prozent. Der Landesdurchschnitt liegt laut der Studie des Walliser Tourismus Observatoriums bei 8 Prozent.
Nicht alle mögen Airbnb
Auch in Bergregionen liegt Airbnb im Trend - vor allem im Wallis. Der Kanton liegt mit einem Bettenanteil von 14 Prozent deutlich über dem Landesmittel. Da Airbnb-Gastgeber nur selten Kurtaxen zahlen, ist der Dienst für Hoteliers ein Ärgernis. Die Tourismus- und Hotelbranche müsse sich im Gegensatz zu Airbnb zudem mit Mehrwertsteuervorgaben, Gäste-Meldepflicht, Brandschutzmassnahmen und Hygieneverordnungen herumschlagen, so die Handelszeitung.
"Europäische Studien zeigen, dass Airbnb einer Destination zu 30 Prozent Gäste bringt, die sonst nicht gekommen oder kürzer geblieben wären", zitiert die Handelszeitung das Hotelleriesuisse-Geschäftsleitungsmitglied Thomas Allemann. "Aber zu 70 Prozent sind es Gäste, die andernfalls ein herkömmliches Angebot benutzt hätten." Airbnb sei kein kleines Start-up mehr, sondern ein 10-Milliarden-Unternehmen, das Interesse an Legalität haben müsse, sagt Allemann weiter.
Kantonale Unterschiede
Den tiefste Airbnb-Anteil am Hotelbetten-Total verzeichnen die Kantone Nidwalden (0 Prozent), Appenzell Innerrhoden (0 Prozent) und Schwyz (2 Prozent). Auch Obwalden (3 Prozent) und St. Gallen (3 Prozent) liegen klar unter dem Landesdurchschnitt.
Neben Basel-Stadt, Genf und Zürich erzielen auch die Kantone Waadt (13 Prozent) und Basel-Landschaft (12 Prozent) hohe Werte. Schaffhausen liegt mit 9 Prozent ebenfalls knapp über dem Landesdurchschnitt.