Studie

Banken digitalisieren langsam

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Banken digitalisieren ihre Geschäftsmodelle und setzen auf Fintech. Wie gehen sie dabei vor? Welche Herausforderungen stehen bei den Entscheidern oben auf der Agenda? Dies hat ein Think Tank von Swisscom gemeinsam mit zwei Hochschulen untersucht.

Fintech liegt im Trend. Doch wie gut ist der Finanzplatz Schweiz gerüstet? Wie innovativ sind Schweizer Banken? Welche Services werden im Jahr 2020 gefragt sein? Diesen Fragen ist der Banking Think Tank E-foresight von Swisscom nachgegangen, zusammen mit dem Competence Center Sourcing der Universitäten St. Gallen und Leipzig. Gemeinsam untersuchten sie 16 Schweizer Retailbanken und 22 Auslandsbanken.

Insgesamt schätzen die befragten Banken die Relevanz vieler Fintech-Themen als geringer ein als noch vor zwei Jahren, als der Think Tank die Studie erstmals durchführte.

Ganz oben auf den Fintech-Agenden der Banken stehe das digitale Anlegen. Das Thema sei für vier von fünf Banken relevant. Drei von vier halten kontaktloses mobiles Bezahlen für wichtig. Zwei von drei halten Peer-to-Peer-Zahlungen für bedeutend und mehr als jeder zweite Befragte (60 Prozent) die Online-Finanzierung.

Virtuelle Währungen weniger wichtig als früher

Anders sieht es bei Peer-to-Peer-Zahlungenen über Messenger-Plattformen wie Facebook, Snapchat oder Wechat aus. Vor zwei Jahren hätten Banken diese Form der Überweisung noch intensiv beobachtet, schreiben die Marktforscher. Heute sei die Technik nur noch für ein Drittel der befragten Bank-Entscheider relevant. Auch die einst hochgejubelten Kryptowährungen scheinen ihre Attraktivität etwas verloren zu haben. Obwohl im Ausland derzeit signifikante Entwicklungen zu beobachten seien. Virtuelle Währungen und Anwendungen auf Basis der Blockchain-Technologie wird von den befragten Banken erst eine mittelfristige Relevanz attestiert. Auch die Analyse von grossen Datenmengen stehe erst am Anfang.

Digitalisierung schreitet langsam voran

Rund die Hälfte der Befragten (52 Prozent) ist der Meinung, dass ihr Unternehmen noch nicht bereit ist, ihre Bank digital aufzustellen, wie die Autoren schreiben. Zwar haben 67 Prozent der befragten Banken die Budgets für digitale Innovationen erhöht, zwischen der Einschätzung der Bedeutung und dem Umsetzungsgrad klaffe aber eine Lücke. 52 Prozent der befragten Banken hätten noch keine Strategie für das Cross-Channel-Management, 59 Prozent könnten ihren Kunden auch noch kein nahtloses Erlebnis über die verschiedenen Verkaufskanäle hinweg bieten.

Die Umsetzung der Ideen und Pläne könnte besser sein. Knapp die Hälfte (43 Prozent) der Befragten haben etwa noch keinen Plan für die Umsetzung einer digitalen Beratungsunterstützung oder für den Einsatz eines Robo Advisors. Gut aufgestellt seien Banken bei den mobilen Bezahllösungen. Verschiedene Banken hätten sich Twint angeschlossen. Für den Think Tank ein Argument dafür, dass die Banken bei der Entwicklung mobiler und kontaktloser Bezahllösungen verhältnismässig weit sind. Ausserdem bieten vereinzelte Banken auch NFC-fähige Maestro-Karten an.

Die ausführliche Studie kann auf der Website von Swisscom heruntergeladen werden.

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NW161604