Blockchain: Bedrohung oder Chance?
Vitalik Buterin bringt die Finanzindustrie zum Schwitzen. Der russische Programmierer, 22 Jahre alt, personifiziert nicht nur die Entwicklung der Blockchain-Technologie, sondern auch die Disruption durch Digitalisierung. Bitcoin und Blockchain, beide Technologien fordern bestehende Geschäftsmodelle heraus. Sie drohen, Banken und Intermediäre überflüssig werden zu lassen – Transaktionsgebühren sollen minimal ausfallen, Makler und Verkäufer dazwischen verschwinden.
Die Zukunft ist offen
Doch Blockchain bietet auch die Möglichkeit, das Potenzial dieser Technologie für sich zu nutzen und neue Geschäftsmodelle zu entwickeln. Die dezentrale Natur der Technologie erweitert bisherige Entwicklungen: weg von starren Einheitsgebilden, hin zu flexiblen Architekturen. Blockchain verspricht ein riesiges Potenzial, auch für die Finanzbranche. Das sagte Ende August der Gouverneur der japanischen Zentralbank, Haruhiko Kuroda, bei einer Rede im brandneuen Fintech Center, das eigens für die Blockchain-Forschung in diesem Jahr eröffnet wurde.
Weltweit untersuchen Finanzdienstleister, wie sie von Blockchain profitieren können. Vorstellungen gibt es bereits viele, der Fintech-Sektor brummt. Doch dabei verlieren Unternehmen schnell den Überblick über die Schritte, die dafür nötig sind. Sie entwickeln Prototypen und konzentrieren sich auf den Blockchain-Anwendungsfall. Wie sie diesen Anwendungsfall später in die vorhandene IT-Landschaft integrieren, daran denken die wenigsten.
Spaghetti-Architekturen vermeiden
Wie kann eine innovative Anwendung mit den Unternehmensanwendungen integriert werden? Eines ist jedenfalls klar: Kein Unternehmen will seine vorhandene Technologieinfrastruktur mit zusätzlichem Eins-zu-eins-Schnittstellen belasten. Blockchain soll schnell und unkompliziert zum Einsatz kommen, und zwar ohne die komplexe, teure und langwierige Codierung von Schnittstellen.
Hierfür ist eine Infrastruktur erforderlich, die auch die Operationalisierung dieser disruptiven Technologie ohne Beeinträchtigung der vorhandenen Geschäfts- und IT-Infrastruktur erlaubt. Damit Blockchain-Anwendungen mit vorhandenen Systemen zusammenarbeiten können, ist ein intelligenter Access-Layer erforderlich.
Dieser Blockchain-Access-Layer integriert Blockchain nahtlos mit vorhandener Technologie und ermöglicht Interoperabilität. Hinzu kommen Steuerungs- und Sicherheitsmechanismen für branchen- oder unternehmensweite Blockchains, Ereignisverarbeitung und Datenaggregation, die On- und Off-Chain-Aktivitäten transparent machen, sowie Monitoring-, Ausnahmemanagement- und Alarmierungsfunktionen für Blockchain-Apps.
Blockchain operationalisieren
Mit der richtigen technischen Grundlage können Finanzdienstleister die Blockchain schneller und effizienter nutzen. Der Einsatz der Blockchain sollte von Anfang an richtig geplant und auf Basis einer leistungsfähigen Businessplattform umgesetzt werden. So wird die Time-to-Market verkürzt und vielleicht der entscheidende Vorsprung gegenüber alternativen Angeboten erreicht.