Starke DDoS-Attacken nehmen enorm zu
Akamai hat seinen jüngsten State of the Internet Security Report veröffentlicht. Demnach nahm die Gesamtzahl der DDoS-Attacken ab. Auch der Spitzenwert sank. Die Anzahl der Mega-Attacken stieg hingegen.
Akamai hat seinen Sicherheitsbericht für das vierte Quartal 2016 veröffentlicht. Im Vergleich zum Vorquartal nahm die Zahl der DDoS-Attacken um 16 Prozent ab, wie das Unternehmen mitteilt. Auch der Spitzenwert nahm ab: Die stärkste DDoS-Attacke im vierten Quartal verfügte über eine Angriffsbandbreite von 517 Gigabit pro Sekunde.
Die DDoS-Angriffe auf den Security-Blog von Brian Krebs trafen dessen Website mit einer Wucht von 623 Gigabit pro Sekunde. Nicht auf Akamais Radar waren die Angriffe auf den französischen Hoster OVH. Diese hatten gemäss OVH eine Bandbreite von über einem Terabit pro Sekunde. Akamai analysiert lediglich Vorfälle im eigenen Netzwerk.
Nachahmer im Wettrennen um Spitzenwerte
Hinter beiden Angriffen steckt das Mirai-Tool. Auch im vierten Quartal 2016 seien sieben der zwölf stärksten Attacken auf dieses Tool zurückzuführen. Nicht aber der Rekordhalter. Der Spitzenwert von 517 Gigabit pro Sekunde wurde über das Botnet Spike ausgeführt.
"Möglicherweise sahen die Spike-Angreifer in Mirai eine Herausforderung und wollten den Wettbewerb übertreffen", sagt Martin McKeay, Senior Security Advocate und Senior Editor des State of the Internet Security Report.
Der Bericht bezeichnet Angriffe mit einer Bandbreite von mehr als 100 Gigabit pro Sekunde als Mega-Attacken. Diese stiegen laut Akamai um 140 Prozent gegenüber dem Vorquartal.
Werte höher als im Vorjahr
Im Vergleich zum Vorquartal sank die totale Anzahl Attacken. Vergleicht man jedoch das gesamte Jahr 2016 mit dem Vorjahr, stieg die Anzahl DDoS-Attacken um 4 Prozent. Dies ist vor allem auf das erste Halbjahr 2016 zurückzuführen. Im ersten und im zweiten Quartal 2016 stieg die Zahl der Angriffe jeweils im dreistelligen Prozentbereich.
Die Anzahl Mega-Attacken lag im vierten Quartal 2016 unter dem Vergleichswert im Vorjahr. Laut Akamai nahmen die starken Angriffe um 37 Prozent gegenüber dem Abschlussquartal 2015 ab.
McKeay vermutet, dass die Attacken weiterhin steigen werden. Ungeschützte vernetzte Geräte im Internet der Dinge würden weiterhin für erheblichen DDoS-Traffic sorgen. "Es ist davon auszugehen, dass sich diese Geräte exponentiell verbreiten, wodurch Cyberkriminelle auf immer mehr Ressourcen für ihre Angriffe zurückgreifen können."
Die Zahl der Angriffe auf Webanwendungen zeigt ein vergleichbar gemischtes Bild. Gegenüber dem Vergleichsquartal im Vorjahr ging die Anzahl Angriffe um 19 Prozent zurück. Im Vergleich zum Vorquartal im selben Jahr stieg sie jedoch um 27 Prozent.
Den vollständigen Bericht können Interessierte auf der Website des Unternehmens einsehen.