Jim Bound Award 2017

Swisscom erhält IPv6-Award an ETH

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Swisscom setzt sich stark für die Verbreitung von IPv6 in der Schweiz ein. Das weiss auch das Internationale IPv6-Forum. Es hat dem Telko an der ETH den Jim Bound Award 2017 verliehen.

Silvia Hagen, die Vorsitzende des Schweizer IPv6 Councils, überreicht Martin Gysi von Swisscom den Jim Bound Award 2017.
Silvia Hagen, die Vorsitzende des Schweizer IPv6 Councils, überreicht Martin Gysi von Swisscom den Jim Bound Award 2017.

Das Internationale IPv6-Forum hat Swisscom mit dem Jim Bound Award 2017 ausgezeichnet. Martin Gysi, Technical Lead beim Unternehmen, nahm die Auszeichnung gestern an der ETH entgegen. Der Telko ist damit offiziell "IPv6 World Leader 2017". Das IPv6-Forum vergibt den Preis an Organisationen, die sich stark für die Verbreitung des neuen Internetstandards IPv6 einsetzen.

Quelle: Screenshot von Präsentation, Bernhard Plattner, Hannes Lubich, Silvia Hagen, ETH 2017.

IPv6 ist nötig, da es keine 32-Bit-Web-Adressen mehr gibt. In der Schweiz verwenden 27,7 Prozent der Web-Nutzer IPv6. Im internationalen Vergleich ist das Platz 5. Belgien ist mit 48,6 Prozent führend. In den USA nutzen 31,5 Prozent IPv6, in Griechenland 30,5 Prozent und in Deutschland 28,9 Prozent. In China sind es 2,4 Prozent.

Wer nutzt IPv6 wie stark? Quelle: Screenshot von Präsentation, Bernhard Plattner, Hannes Lubich, Silvia Hagen, ETH 2017.

Die Geburtsstunde des Schweizer Internets war laut Silvia Hagen, Vorsitzende des Schweizer IPv6 Councils, am 20. Mai 1987. Bernhard Plattner und Hannes Lubich von der ETH registrierten damals die .ch-Domain. Mit einer E-Mail an Internetpionier Jon Postel, dem Direktor der Internet Assigned Numbers Authority. Heute sei der Prozess deutlich komplizierter, sagte Hagen gestern an der ETH Zürich.

Silvia Hagen, Vorsitzende des Schweizer IPv6 Councils, gestern an der ETH.

1997 veranstalteten Plattner und Lubich den ersten IPv6-Kurs an der ETH. Am 6. Juni 2012 fand der World Launch Day statt. An diesem Tag schalteten die wichtigsten Player im Web das Internetprotokoll der nächsten Generation auf. Unter anderem Cisco, D-Link, Facebook, Google, Yahoo - und Swisscom. Der Telko sorgte auf diese Weise dafür, dass die Schweiz als erstes Land der Welt über 10 Prozent der Internetnutzer auf IPv6 migrierte. Das sorgte weltweit für Aufsehen.

Die Schweiz bringt als erstes Land der Welt über 10 Prozent der Internetnutzer auf IPv6. Quelle: Screenshot von Präsentation, Bernhard Plattner, Hannes Lubich, Silvia Hagen, ETH 2017.

Quelle: Screenshot von Präsentation, Bernhard Plattner, Hannes Lubich, Silvia Hagen, ETH 2017.

Silvia Hagen, Vorsitzende des Schweizer IPv6 Councils. In der Hand die Unterlagen zum ersten IPv6-Kurs der ETH, der 1997 stattfand.

Auch der Sprung auf 20 Prozent IPv6-Nutzung Mitte 2015 sei Swisscom zu verdanken, sagte Hagen. Der Telko mache viel für IPv6. Auch Unternehmen wie die Schweizerische Post und die SBB seien vorbildlich. Im Gegensatz zum Bund, der immer noch auf IPv4 setzt. "Das ist völlig unverständlich", sagte Hagen.

IPv6 beim Bund? Fehlanzeige! Quelle: Screenshot von Präsentation, Bernhard Plattner, Hannes Lubich, Silvia Hagen, ETH 2017.

Der erste Webserver der Welt stand am Cern. Mehr zur Entstehung des Internets in diesem Artikel. Quelle: Screenshot von Präsentation, Bernhard Plattner, Hannes Lubich, Silvia Hagen, ETH 2017.

Das Schweizer Internet feierte am 20. Mai seinen 30-jährigen Geburtstag. Wichtig sind Bernhard Plattner und Hannes Lubich. Plattner war 1984 Postdoc am Informatikdepartement der Uni Zürich und dort für die E-Mail-Infrastruktur verantwortlich. Ab 1985 war er Assistenzprofessor an der ETH, Lubich heuerte ihn an. Seit 1987 gibt es Switch, die Registrierungsstelle für Schweizer Internetadressen.

2010 schätzte Ex-Ericsson-CEO Hans Vestburg, dass bis 2020 etwa 50 Milliarden Geräte mit dem Internet verbunden sein werden. Gartner relativierte diese Schätzung und geht mittlerweile von rund 30 Milliarden Geräten aus. So oder so ist klar, dass ein weiteres Wachstum ohne IPv6 nicht möglich wäre - auch nicht in der Schweiz.

Hannes Lubich, Dozent an der Hochschule für Technik an der FHNW.

Bernhard Plattner, Mitgründer des Instituts für Technische Informatik und Kommunikationsnetze.

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