Schweiz landet beim E-Government in Europa im Mittelfeld
Im Europavergleich landet die Schweiz beim E-Government nur im Mittelfeld. Im Vergleich zum Vorjahr gab es Verbesserungen in fast allen Bereichen. Zur Spitze ist es aber noch ein weiter Weg.
Seit dem Jahr 2001 untersucht die Europäische Kommission den Stand im Bereich E-Government in den Mitgliedsstaaten. In der 14. Auflage des sogenannten "eGovernment Benchmark" wurden auch die Nicht-EU-Länder Island, Norwegen, Serbien, Montenegro, die Schweiz und die Türkei mit berücksichtigt, wie der Bund in einer Mitteilung schreibt.
Nordische Länder landen vorne
Im Vergleich erreichten Malta, Dänemark, Schweden, Estland und Norwegen die höchsten Werte bei der E-Government-Performance, die Schweiz landete im Mittelfeld.
(Source: www.capgemini.com)
In der Studie wurden die vier Bereiche: Benutzerorientierung, Transparenz, grenzüberschreitenden Mobilität und Basismodule untersucht.
Bei der Benutzerorientierung landete die Schweiz im Mittelfeld. Mit einem Wert von 78 Prozent lag die Schweiz leicht unter dem EU-Durchschnitt von 80 Prozent. Im Vergleich zu den Nachbarländern fällt die Schweiz jedoch zurück.
(Source: www.capgemini.com)
Die Studie zeigte, dass es bei der Mobilfreundlichkeit der E-Government-Dienste noch einen erheblichen Aufholbedarf gibt. Der Durchschnittswert lag nur bei 54 Prozent. Die Schweiz war leicht besser.
Weit vorne konnte sich die Schweiz bei der Benutzerfreundlichkeit der Webseiten positionieren. Der Wert lag mit 93 Prozent deutlich über dem Mittelwert.
Es gibt noch Aufholbedarf
Bei der Transparenz bezüglich Informationen legte die Schweiz zu und erreichte einen Wert von 71 Prozent. Der Durchschnitt aller Länder lag bei 59 Prozent. Die beste Leistung bei der Transparenz zeigten die Länder Malta, Estland, Litauen, Österreich und Spanien.
Jedoch gibt es auch Schwachpunkte. Gemäss der Bundesmitteilung sind die Nachvollziehbarkeit der Online-Transaktionen und Verwendung persönlicher Daten noch verbesserungsfähig.
Generell ist die Verfügbarkeit von E-Government-Diensten über die Ländergrenzen hinweg gemäss der Studie noch ausbaufähig. Ein Grund hierfür ist vor allem die noch fehlenden elektronischen Identitäten, kurz eID, in vielen Ländern. Auf nationaler Ebene gibt es in rund der Hälfte der Länder eIDs. Über die Ländergrenzen hinweg nutzbare eIDs bieten jedoch nur 22 Prozent der Länder an.
Folglich gebe es gerade im Bereich eID noch einen grossen Aufholbedarf in Europa. Dies sieht der Bund auch in der Schweiz gegeben. Bei den Basismodulen schnitt die Schweiz daher relativ schlecht ab, was an einer fehlenden eID und authentischen Quellen (zentrale Datenregister) liegt, wie es in der Mitteilung weiter heisst.