Asut fordert Infrastruktur und Vernetzung in der digitalen Bildung
Der Telko-Verband Asut hat eine Studie zur Digitalisierung der Schweizer Schulen veröffentlicht. Sie konstatiert eine breite Palette an digitalen Projekten. Handlungsbedarf bestehe bei der technischen Infrastruktur, der Digital-Strategie und der Vernetzung.
Der Schweizerische Verband der Telekommunikation Asut hat den Stand der Digitalisierung in den Schweizer Schulen von den Unternehmensberatern von Sieber & Partners untersuchen lassen, wie der Verband mitteilt.
Die Ergebnisse der Studie (Download als PDF) zeigen laut Asut, dass in den hiesigen Schulen viele digitale Projekte laufen. Allerdings mangele es an Kohäsion, um digitales Lernen und Lehren rasch und flächendeckend zu fördern, sagt der Verband. Erfolgreiche Projekte seien ausserdem häufig Einzelinitiativen. Es brauche deshalb mehr Austausch zwischen den Akteuren.
Handlungsbedarf in drei Bereichen
Die Studie sieht Handlungsbedarf in drei Bereichen. Beim Thema ICT-Infrastruktur brauche es erstens neben der Internetanbindung der Schulen und Klassenzimmer auch passende Endgeräte sowie Support-Lösungen für Betrieb und Unterhalt. Auch der Datenschutz müsse vermehrte Aufmerksamkeit finden.
Die digitale Strategie von Bund, Kantonen und Gemeinden müsse sich zweitens an den bildungspolitischen Zielen des Lehrplans 21 orientieren, heisst es weiter. Zentral seien hierbei die Fähigkeiten der Lehrpersonen sowie die Führung von Schulen. Die Schulleitungen müssten eine klare Vision der digitalen Schule entwickeln und zusammen mit den Lehrkräften umsetzen. Zur Unterstützung dieses Prozesses brauche es ausreichende Ressourcen.
Drittens seien Herausforderungen bei der Vernetzung der Schulen anzugehen. Digitales Lernen in der Schweiz kenne viele gute Pioniere und Ansätze, schreibt Asut. Es mangele jedoch an einer Diffusion für eine breite Anwendung. Noch würden Synergien zu wenig genutzt und es fehle an Kohäsion von erfolgreichen Beispielen. Abhilfe verspricht laut Mitteilung die Vermittlung von Know-how und "good practices" durch die Zusammenarbeit zwischen Schulleitern, Lehrpersonen und Bildungsinstitutionen.
Bildungwesen in der digitalen Transformation
Ziel der Studie sei, eine Diskussion über die weitere Digitalisierung der Schulen anzuregen, schreibt Asut. Diese sei notwendig, um international wettbewerbsfähig zu bleiben. Das Schweizer Bildungssystem müsse so gestaltet werden, dass die Menschen in der Lage seien, am digitalen Wandel erfolgreich teilzunehmen und ihn mitzugestalten.
"Kohäsion ist das Schlüsselwort", kommentiert Hanna Muralt Müller, Mitglied der Kommission Bildung von Asut, die Ergebnisse, "Wichtig ist, dass im föderalistisch aufgebauten Bildungswesen schweizweit alle Akteure optimal zusammenarbeiten, damit die besten Voraussetzungen zur Förderung und Umsetzung von digitalem Lernen und Lehren bei Schülerinnen und Schülern, Lehrpersonen und Schulleitungen geschaffen werden können."