Weltpremiere in Oerlikon

Sunrise und Huawei durchbrechen die 5G-Mauer

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Ein Riesenhandy empfängt Daten von 64 Antennen und überträgt 12 Videostreams gleichzeitig. In Oerlikon prahlten Sunrise und Huawei mit den Möglichkeiten des künftigen Mobilfunknetzes. Die beiden Unternehmen wollen der Schweiz das schnellste 5G-Netz bieten. Bei der Demonstration stellten sie einen Weltrekord auf.

Die Rechner surrten unentwegt. 64 versteckte Antennen entsandten allerlei Daten. Daneben stand ein klobiges Handy mit acht Empfängern. Der Sinn dieser sonderbaren Konstellation in der Zürcher Sunrise-Zentrale? Sie sollte dem Telko einen Weltrekord einbringen. Zum ersten Mal überhaupt, so sagt Sunrise, wurde hier ein Download-Datendurchsatz von 3,28 Gbit/s im Frequenzband 3,5 GHz (Band 42) erzielt.

Bis 5G da ist, muss das Smartphone noch etwas kleiner werden als das Riesen-Testhandy von Sunrise. (Source: Sunrise)

"Wir haben das schnellste Netz der Schweiz", sagte Sunrise-CEO Olaf Swantee, wobei er sich auf den Connect-Netztest bezog. "Und in Zukunft wollen wir das schnellste 5G-Netz der Schweiz bieten."

Quantensprung im Mobilfunknetz

5G steht in den Startlöchern: Mitte 2018 vergibt der Bund die neuen Frequenzen. Dass 5G mehr als nur ein blosses Update, sondern ein bedeutender Quantensprung ist, wollte Sunrise am 12. Dezember beweisen. Unterstützung erhielt Sunrise vom chinesischen Unternehmen Huawei.

Elmar Grasser, CTO von Sunrise, kommentierte die Weltpremiere. (Source: Sunrise)

Um die möglichen Datenvolumen zu illustrieren, übertrug das Riesenhandy 12 Videostreams gleichzeitig auf 4K-Bildschirme. Dieses konkrete Beispiel ist wohl nur für jene interessant, die alle Folgen von "Game of Thrones" in einem halben Tag schauen wollen. Spannender sind die anderen Anwendungen, die Sunrise und Huawei aufführten.

Gute Zeiten für Virtual Reality

5G weise eine Verzögerung von nur noch einer Millisekunde auf, was die Frequenz essentiell für das autonome Fahren mache, wo ein Netzwerk von Daten "on the edge" bestehe, die schnell zirkulieren müssen. Auch Anwendungen im Bereich Internet der Dinge (IoT) werden durch 5G erst richtig durchschlagen, sagt Sunrise.

Die Besucher testeten die neuen VR-Möglichkeiten von 5G. (Source: Netzmedien)

Live miterleben konnte man, was 5G für die Virtual Reality (VR) bedeutet. "Durch die schnelle Übertragung werden VR-Anwendungen erst richtig realistisch", erklärte Elmar Grasser, CTO von Sunrise. So gebe es kein Problem mehr mit dem Input durch Kopfbewegungen: 5G mache die Verzögerung unmerklich für die menschlichen Sinne.

Huaweis 5G-Smartphone

"5G ist nicht nur schneller und effizienter, sondern auch flexibler", sagte Grasser. Die Frequenz könne unterschiedliche Bedürfnisse zufrieden stellen, seien es grosse oder kleine Datenmengen, viele oder wenige Verbindungen. Oder alles zugleich.

Dong Gang von Huawei lässt sich die VR-Welt entführen. (Source: Sunrise)

Dong Gang, Präsident der Huawei WEU Carrier Business Group, blickte ebenfalls optimistisch in die Zukunft. Gemeinsam mit Sunrise will Huawei das beste 5G-Netz der Schweiz aufbauen. Die beiden Firmen arbeiten nun seit fünf Jahren zusammen. Darüber hinaus kündigte Dong Gang an, dass Huawei im Jahre 2019 ein spezialisiertes 5G-Smartphone veröffentlichen wird.

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