Ricoh Schweiz gibt Gas auf dem Weg zum IT-Dienstleister
Kurz vor seinem 10. Geburtstag hat Ricoh Schweiz über das vergangene Geschäftsjahr informiert und den Weg in die Zukunft gezeigt. Das Unternehmen will in drei Bereichen wachsen, wobei der Fokus auf den IT-Dienstleistungen liegt. Aber auch für das klassische Papier-Geschäft zeigte Ricoh Neuigkeiten.
Ricoh Schweiz hat an seinem Hauptsitz in Wallisellen Blicke in die Vergangenheit und in die Zukunft geworfen. Die Schweizer Filiale des japanischen Unternehmens, die im kommenden September ihren 10. Geburtstag feiert, habe ein erfolgreiches Jahr hinter sich, sagte Managing Director Daniel Tschudi zur Begrüssung.
Tschudi zeigte Marktzahlen von IDC zum ersten Quartal 2018, laut denen Ricoh Schweiz seine Marktanteile ausbauen konnte. Im Bereich Multifunction Printer sei das Unternehmen Nummer 1 in allen Bereichen - Colour, BW und insgesamt (29 Prozent Marktanteil). Im Markt für Single Function Printer sei man mit 13 Prozent Anteil auf Platz 3. Beim Commercial and Industrial Printing belege Ricoh den 2. Rang mit 28 Prozent Marktanteil. Ausserdem habe das Unternehmen den Umsatz der "Machines in Service" 2017 um 6 Prozent gesteigert.
Drei Wachstumsbereiche
Über alle Bereiche hinweg habe das Unternehmen rekordhohe Anteile erreicht. "Es wird schwierig, diese Position zu verteidigen", sagte Tschudi. Ricoh wolle für künftiges Wachstum in der Schweiz auf drei Strategien setzen. Erstens sei geplant, das Office-Geschäft bei Grosskunden und KMUs mit Printing-as-a-Service weiter auszubauen.
Zweitens setze man zur Erweiterung der Kundenbasis auf neue Drucktechnologien beim Commercial and Industrial Printing, sagte Tschudi. Hier sei insbesondere die Entwicklung von "Inkheads" ein Wachstumstreiber. Der professionelle Druck mit Tinte habe in der letzten Zeit wesentliche Fortschritte gemacht, sowohl was Geschwindigkeit wie Qualität angehe.
Die dritte Chance zum Wachstum sieht Ricoh Schweiz im Bereich der IT-Dienstleistungen. Dessen Anteil am Umsatz liege heute (2017) schon bei 49 Prozent. Mit Application Services, Dokumentenmanagement, Arbeitsplatzmanagement und Business Intelligence wolle man in der Schweiz weiter an Marktanteil zulegen. Das Fundament dafür habe man in der Vergangenheit bereits gelegt, 2018 wolle man bei den Services nun gezielt "aggressiv" wachsen, sagte Tschudi.
"Wir wollen in der Schweiz zum One-Stop-Shop werden", der für verschiedene Kunden alles aus einer Hand anbieten könne, umriss Tschudi die Pläne des Unternehmens. Das Angebot, mit dem Ricoh dieses Ziel erreichen will, stellte Marketing Director Rolf Kälin vor.
Rolf Kälin stellte das Angebot des Unternehmens vor. (Source: Netzmedien)
Vom Bürodrucker bis zum Flaggschiff
Bei den IT-Dienstleistungen konzentriere sich Ricoh auf die Bereiche "Datacenter & Infrastruktur", "Workplace & Mobility" sowie "Information Management & Business Intelligence". Von der Cloud bis zum Endgerät wolle Ricoh die Kunden bei ihrer IT-Verwaltung unterstützen.
Auch bei der Hardware habe Ricoh Neuigkeiten im Angebot, sagte Kälin. Die "Metis-Serie von Multifunktionsgeräten zeichne sich durch eine längere Uptime aus. Die "High End A4"-Geräte seien mit einem grösseren Display ausgestattet und seien besonders sparsam. Die "Compact Intelligent BW Machines" liessen sich nun sicher per Mobilgerät bedienen und der "LED Colour A4 MFP" bringe einen speziellen Einschub zum Scannen von Identitätskarten mit.
Auch bei den Lösungen für den industriellen Druck habe Ricoh sein Angebot aktualisiert. Etwa mit dem "Pro C7200" und dem "Pro C9200", den neuen Flaggschiffen für den "Cut Sheet"-Produktionsdruck. Weitere neue Modelle seien beim Rollendruck sowie beim Druck auf Stein, Glas oder Textilien erhältlich.
Bei Reto Sube-Neumann ging es um Digitalisierung, Faxe und Zwillinge. (Source: Netzmedien)
Digital und Papier
Reto Sube-Neumann, Senior Solution Consultant bei Ricoh Schweiz, stellte im Anschluss das Digitalisierungs-Angebot des Unternehmens vor. Ricoh biete in diesem Bereich verschiedene Lösungen an - vom Betrieb beim Kunden on-premise bis zur Public Cloud, in der Ricoh den Betrieb von Infrastruktur und Applikationen übernimmt.
Als Digitalisierungs-Hub diene dabei das Multifunktions-Gerät, sagte Sube-Neumann. Allerdings bedeute das nicht immer, dass ein Dokument auch auf Papier lande. Output und Input des Dokuments könnten in digitaler Form vorliegen. Mittels "Smart Integration" sei ausserdem die Nutzung verschiedener Cloud-Angebote, etwa Google Drive oder Office 365, auf dem Gerät möglich. Ricoh biete hier verschiedene "Packages" an.
Sube-Neumann zeigte auch zwei Beispiele, bei denen Ricoh die alte und die neue Bürowelt zusammenbringen will. Zusammen mit Swisscom habe das Unternehmen eine Lösung entwickelt, mit der das Faxen auch in der All-IP-Ära funktionieren soll. Der Cloud-Dienst "Zerofax Business" erlaube das Versenden und Empfangen von Faxen auf dem Multifunktions-Gerät. Ricoh reagiere damit auf ein Bedürfnis der Kunden, denn in vielen Branchen sei die Technologie noch täglich im Einsatz, sagte Rolf Kälin.
Eine weitere Lösung ist der "Digitale Zwilling", wie Reto Sube-Neumann sagte. Dabei handle es sich um ein System, dass von einem gedruckten Formular automatisch ein digitales Abbild erstelle. Wenn man - etwa als Patient im Spital - dieses Formular mit einem Kamera-Stift unterschreibe, füge das System die Handschrift dem digitalen Zwilling hinzu. Das Einscannen des Dokuments zur Digitalisierung sei damit nicht mehr nötig.
Weitere Produkte und Dienstleistungen zeigte Ricoh an den Innovation Days im März.