Digitalstrategie

Update: Stadtparlament gibt grünes Licht für smartes Züri

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Ende 2018 hat der Zürcher Stadtrat einen Plan vorgelegt, mit dem er Zürich zur smarten Stadt machen will. Nun stimmte das Parlament zu.

(Source: gdefilip / iStock.com)
(Source: gdefilip / iStock.com)

Update vom 24. Mai 2019: Das Zürcher Stadtparlament hat der Strategie "Smart City Zürich" zugestimmt. Das berichtet "Nau.ch". Laut Stadtpräsidentin Corine Mauch sei Zürich nun gut unterwegs, um smarter zu werden. Die Ausarbeitung der Smart-City-Strategie bringe Rückenwind.

In einer ersten Phase würden drei strategische Schwerpunkte verfolgt: "Zukunftsformen der integrierten öffentlichen Mobilität", "Digitale Stadt" und "smarte Partizipation". Dazu schaffe Zürich vier neue Arbeitsstellen bei der Stadtentwicklung.

Die FDP habe die Strategie kritisiert, schreibt Nau.ch weiter. Der Plan sei zu schwamming, wirke mutlos und ihm fehlten die konkreten Ziele. Ein Rückweisungsantrag sei im Parlament trotzdem chancenlos geblieben.

Originalmeldung vom 6. Dezember 2018: Der Zürcher Stadtrat will die Stadt smarter machen. Er legte dazu gestern eine Strategie mit dem Titel "Smart City Zürich" vor. Durch den Vorstoss will der Stadtrat das Potenzial der Digitalisierung nutzen, um Chancengleichheit und Lebensqualität zu verbessern, eine nachhaltige Entwicklung zu unterstützen und Innovation am Standort Zürich zu fördern, wie es in einer Mitteilung heisst.

Im Video stellt der Stadtrat die Smart-City-Strategie vor.

Die Strategie und deren Umsetzung sollen sich auf die Bedürfnisse der Zürcher Stadtbewohner und der örtlichen Unternehmen ausrichten, heisst es weiter. Sie fördere eine offene Datenstruktur und schaffe Raum für Experimente und das unkomplizierte Ausprobieren neuer Ideen. Zur Umsetzung will der Stadtrat die bereits laufenden Smart-City-Aktivitäten mit drei Strategie-Schwerpunkten stärken:

  1. Digitale Stadt: Der Stadtrat will die Digitalisierung der Verwaltung vorantreiben. Er unterstütze die Vermittlung des dafür notwendigen Wissens und den Abbau technologischer Hürden und Vorbehalte. Der Wissensaustausch und die Zusammenarbeit über die Grenzen der Stadtverwaltung hinweg sollen ausgebaut werden. Das Angebot der städtischen Onlineservices werde weiter vergrössert und über den Onlinezugang "Mein Konto" zugänglich gemacht. Stadtinterne Prozesse sollen digital gestaltet und die Zahl der verfügbaren Datensätze auf der Open-Data-Plattform erhöht werden. Ausgehend vom 3-D-Stadtmodell soll eine Plattform geschaffen werden, die Geodaten dreidimensional und einfach visualisieren könne.

  2. Smarte Partizipation: Die Zürcher sollen die Möglichkeit haben, sich zu aktuellen Fragen und konkreten Projekten der Stadt aktiv einzubringen. Die Stadtverwaltung wolle bei eigenen Vorhaben mit gutem Beispiel vorangehen und an der Weiterentwicklung der Partizipationsprozesse arbeiten. Erfolgreich erprobte Lösungen sollen stadtweit etabliert werden.

  3. Zukunftsformen der integrierten öffentlichen Mobilität: Das öffentliche Mobilitätsangebot soll erweitert werden. Mit neuen Technologien wolle die Stadt den Verkehr fliessender machen und den Strassenraum besser nutzen. Der ÖV in Zürich soll bis ins Jahr 2030 weitgehend elektrifiziert werden. Eine Mobilitätsplattform soll Kunden ein Verkehrsmittel-übergreifendes Reisen in der Urbanregion ermöglichen. Bereits getestet werde das autonome Fahren im ÖV. Autonome Fahrzeuge könnten in das bestehende System integriert werden.

Neben den drei Strategie-Schwerpunkten umfasst "Smart City Zürich" laut Mitteilung eine Reihe von Instrumenten, um die Innovation innerhalb der Verwaltung zu fördern.

  • Um auf künftige Entwicklungen reagieren und neue Ideen ausprobieren zu können, richte die Stadt ein "Smart City Lab" ein. Spezialisten aus verschiedenen Bereichen der Stadtverwaltung sollen dort mit externen Fachleuten zusammentreffen und gemeinsam Pilotprojekte entwickeln.

  • Mit einem Innovationskredit sollen Projekte künftig mit bis zu 150'000 Franken gefördert werden können. Anträge, die von verschiedenen Dienstabteilungen gemeinsam eingereicht würden und Pilotcharakter haben, würden bevorzugt.

  • Ein mehrstufiges Intrapreneurship-Programm gebe städtischen Mitarbeitern die Möglichkeit, eigene innovative Ansätze weiterzuentwickeln und zu konkretisieren. Mitarbeiter könnten sich in einem ersten Schritt um 1000 Franken Startkapital und rund 70 Stunden freie Arbeitszeit bewerben, um ihre Ideen zur Projektreife zu bringen.

  • Experten aus Unternehmen und den Hochschulen sollen über sogenannte "Innovation Fellowships" für 6 bis 12 Monate zur Mitarbeit in städtischen Projekten eingeladen werden. Mit dieser Massnahme wolle die Stadt das innovative und interdisziplinäre Denken und Handeln in der Verwaltung fördern.

  • Die Unterstützung des Kickstart Accelerators soll fortgesetzt und auf das Thema Smart City fokussiert werden. Auch die Hackathons der Stadtverwaltung würden weitergeführt.

Für die Umsetzung von "Smart City Zürich" sollen vier neue Arbeitsstellen bei der Stadtentwicklung Zürich geschaffen werden, so der Stadtrat.

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