ZHAW-Studie

Schweizer Jugendliche belasten Umwelt mit häufigem Handykauf

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Der Kauf eines neuen Handys schadet der Umwelt weit mehr als die Nutzung des Geräts. Bei Schweizer Jugendlichen macht die Handy-Herstellung laut einer Studie der ZHAW drei Viertel der gesamten Umweltbelastung aus, die das Gerät überhaupt verursacht.

(Source: Gian Cescon / Unsplash)
(Source: Gian Cescon / Unsplash)

Schweizer Jugendliche kaufen sich durchschnittlich alle zwei Jahre ein neues Handy. Damit belasten sie die Umweilt weit mehr, als wenn sie das Gerät ein bis zwei Jahre länger verwenden würden. Forscher der ZHAW (Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften) berechneten, dass die Herstellung eines Handys 76 Prozent der Umweltbelastung des gesamten Lebenszyklus von Mobiltelefonen ausmacht.

Wie sich der Schweizer Mobilfunkmarkt gegenüber dem Vorjahr entwickelt hat und welche Trends sich entwickelten, lesen Sie im Beitrag "7 überraschende Fakten und Trends zum Schweizer Mobilfunk-Markt".

(Source: ZHAW)

Würden die 12- bis 25-Jährigen ihr Mobiltelefon drei statt zwei Jahre lang nutzen, würde sich die Umweltbelastung der gesamten Handynutzung um einen Viertel reduzieren, so die Studie.

Der tägliche Mobiltelefongebrauch der Jugendlichen belaste die Umwelt etwa so stark, wie wenn täglich 3,2 Kilometer mit dem Auto zurückgelegt würden, man einen Hamburger esse oder zwei Taschentücher kaufe. Insgesamt mache die Nutzung mit Datentransfer und Stromverbrauch 24 Prozent der Gesamtbelastung aus.

Lesen Sie hier, welche Smartphone-Hersteller bei den Schweizern die Nase vorn haben.

(Source: ZHAW)

(Source: ZHAW)

Auch der Fernseher ist ein Umweltsünder

Ein weiterer Umweltsünder ist laut ZHAW der Fernseher, da beinahe 96 Prozent aller Familien und jeder dritte Jugendliche einen besässen und er mehr Ressourcen verbrauche, als kleinere Geräte. Weiter verursache die hohe Bildauflösung einen grossen Datentransfer im Rechenzentrum und fresse entsprechend Strom.

Um Jugendliche für die Umweltbelastung zu sensibilisieren, die der häufige Kauf neuer Handys verursacht, lancierten die ZHAW-Forscher gemeinsam mit der Klimaschutzorganisation Myblueplanet und der Agentur Spinas Civil Voices eine Sensibilisierungskampagne. Teil davon ist auch ein fiktives Crowdfunding für das sogenannte "ugPhone", ein besonders umweltfreundliches und robustes Telefon, das allerdings wahnsinnig klobig und unpraktisch ist.

"Mit diesem humorvollen Zugang sollen Jugendliche motiviert werden, ihr eigenes Handy möglichst lang zu nutzen, damit ein so unpraktisches Smartphone wie das 'ugPhone' nie Realität wird", erklärt ZHAW-Forscher Urs Müller.

Hier das Video zum "ugPhone":

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