Swisscom stagniert im Kerngeschäft
Swisscom hat im vergangenen Geschäftsjahr weniger Umsatz mit Telko-Dienstleistungen gemacht. Auch der Gewinn nahm ab. CEO Urs Schaeppi erläutert im Video, wie es 2019 weitergehen soll.
Swisscom hat Zahlen für das Geschäftsjahr 2018 auf den Tisch gelegt. Wie der Telko mitteilt, lag der Konzernumsatz mit 11,71 Milliarden Franken auf Vorjahresniveau (+ 0,4 Prozent). Im Schweizer Kerngeschäft ging der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 2,7 Prozent auf 8,81 Milliarden Franken zurück.
Swisscom erklärt den Umsatzückgang mit Telko-Dienstleistungen mit dem Preisdruck in verschiedenen Segmenten und dem Rückgang der Festnetztelefonie. Zwar steigerte Swisscom die Anzahl TV- (+ 3,5 Prozent) und Breitband-Internetabos (+ 0,9 Prozent) und auch die italienische Konzerntochter Fastweb setzte 8,2 Prozent mehr um, damit konnte Swisscom den Rückgang in der Mobilfunktelefonie aber nicht kompensieren. Zumal der Umsatz auch im Geschäftskundensegment um 8 Prozent unter Vorjahr liegt.
Einen Knall gab es vergangene Woche bei Swisscom Blockchain. Daniel Haudenschild gab sein Amt als CEO überraschend auf. Mehr dazu lesen Sie hier. Im Interview gibt Haudenschild Auskunft zu seiner Wahl als Präsident der Crypto Valley Association kurze Zeit später.
Wie es 2019 weitergehen soll und mit welchen Entwicklungen von 2018 er besonders zufrieden ist, erklärt Swisscom-CEO Urs Schaeppi im Video:
Gewinnrückgang
Der operative Gewinn von Swisscom nahm um 1,9 Prozent auf 4,21 Milliarden Franken ab. Auch der Reingewinn sank um 3 Prozent auf 1,52 Milliarden Franken. Als Gründe nennt Swisscom unter anderem Sondereffekte wie Rückstellungen für Restrukturierungen. Aufgrund der Kostensparmassnahmen habe Swisscom den Rückgang im Kerngeschäft grösstenteils auffangen können. Unter anderem reduzierte das Unternehmen die Zahl der Vollzeitstellen um 541 im Vergleich zum Vorjahr. Die bereits 2016 verordneten Sparmassnahmen sollen weiter gehen, Swisscom wolle die Kosten in der Schweiz bis 2020 jährlich um 100 Millionen Franken senken.
Swisscom erfüllte die Erwartungen der Analysten, wie die NZZ schreibt. CEO Urs Schaeppi sagt, Swisscom habe in einem anspruchsvollen Marktumfeld mit einer soliden Leistung überzeugt. Insbesondere die Nachfrage nach Bündelangeboten sei ungebrochen. Er erwarte, dass auch 2019 die Marktsättigung, ein intensiver Wettbewerb und der Preisdruck die grössten Herausforderungen sein werden. Der Umsatz soll 2019 mit 11,4 Milliarden Franken etwas tiefer liegen, der Gewinn vor Steuern aber um rund 100 Millionen Franken steigen.
Investitionen in 5G und IoT
Unter anderem will Swisscom 2019 stark ins 5G-Netzwerk investieren. Abschreibungen in anderen Bereichen, wie etwa beim Festnetz, erwartet Schaeppi deswegen nicht. "Wir sind davon überzeugt, dass Glasfaser, Breitband und Mobilfunk miteinander koexistieren werden", sagte Urs Schaeppi an der Swisscom Bilanzmedienkonferenz. Im Zusammenhang mit 5G will Swisscom auch ins Internet der Dinge (IoT) investieren. "Das IoT ist zwar noch ein kleines Pflänzchen. Es werden aber immer mehr Gegenstände vernetzt, weshalb sich die Swisscom auch hier engagiert", erläuterte Schaeppi.