Bund vergibt Mobilfunkfrequenzen

Warum Swisscom für 5G doppelt so viel wie Salt und Sunrise zahlt

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Swisscom, Salt und Sunrise haben sich Frequenzen für 5G für die nächsten 15 Jahre gesichert. Der Bund erhält 380 Millionen Franken. Ein vierter Bewerber geht leer aus.

(Source: Andrey Burmakin / Fotolia.com)
(Source: Andrey Burmakin / Fotolia.com)

Die Mobilfunkfrequenzen für 5G in der Schweiz sind vergeben. Wie die Eidgenössische Kommunikationskommission (ComCom) mitteilt, erwarben in der Auktion des Bundesamts für Kommunikation (Bakom) alle drei bisherigen Betreiberinnen Salt, Sunrise und Swisscom eine Menge zusätzlicher Mobilfunkfrequenzen und bescherten dem Bund Einnahmen in Höhe von rund 380 Millionen Franken.

Das Bieterrennen begann laut Blick bei 220 Millionen, dann schraubten die Interessenten den Preis in die Höhe. Zu viel für den vierten, erfolglosen Auktionsteilnehmer, die britische Dense Air. Einige Frequenzen blieben unverkauft, die bei einer späteren Auktion verkauft werden sollen. Die Auktion dauerte von Ende Januar bis 7. Februar.

Bei der Auktion galt eine Bietbeschränkung, um allen Betreibern 5G-Frequenzen zur Verfügung zu stellen. Den grössten Anteil nach 29 Bietrunden schnappte sich Swisscom und zahlt dafür fast 196 Millionen Franken, während Salt fast 95 und Sunrise rund 89 Millionen Franken bezahlt. Sie erhielten die Frequenzen für 15 Jahre. Damit können sie die 5G-Einführung in Angriff nehmen.

Der Mobile World Congress 2018 stand ganz im Zeichen von 5G. Was Telkos, Netzwerkausrüster und Smartphone-Hersteller mit der Technologie vorhaben, erfahren Sie hier.

Reichweite und Geschwindigkeit haben ihren Preis

Warum zahlt Swisscom doppelt so viel wie Salt und Sunrise? Bei den Frequenzen von 700 Megahertz und 3,5 bis 3,8 Gigahertz konnte sich die Swisscom die grössten Frequenzbänder sichern, wie Watson berichtet. Bei 700 Megahertz erhalte Swisscom 30 Megahertz, während Salt und Sunrise 20 beziehungsweise 10 Megahertz ersteigerten. Bei 3,5 Gigahertz erhielt Swisscom 120 Megahertz, Sunrise erhielt 100, Salt 80 Megahertz.

Die 700-Megahertz-Frequenzen sind laut Watson begehrt, da sie eine grössere Reichweite haben. Mit weniger Antennen lasse sich so mehr Fläche abdecken. Die niedrigeren Frequenzen böten auf der anderen Seite höhere Übertragungsraten. Zudem könnten mehr Smarthpones eine Antenne gleichzeitig nutzen.

Die Schweizer Telkos testen aktuell 5G-Netze. Lesen Sie hier mehr zu den Projekten von Swisscom, Sunrise und Salt.

Die Schweiz gehört laut Bund zu einem der ersten Länder in Europa mit einer 5G-Frequenzvergabe. Sie ist Teil der bundesrätlichen Strategie "Digitale Schweiz". Mit 5G verspricht sich der Bund nicht nur eine leistungsfähigere Mobilkommunikation, sondern auch neue Anwendungen, etwa fürs IoT, medizinische Anwendungen, Virtual und Augmented Reality oder für selbstfahrende Fahrzeuge.

5G-Frequenzvergabe. (Source: Sunrise)

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