Huawei macht Halt in Zürich

Olaf Swantee und Ken Hu gehen mit 5G in die Offensive

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Huawei hat in Zürich sein Mobile Broadband Forum veranstaltet. Das chinesische Unternehmen ist aus mehreren Seiten unter Beschuss. Doch es gibt sich kämpferisch - ebenso wie sein Schweizer 5G-Partner.

Ken Hu, Deputy Chairman von Huawei, eröffnete das Forum. (Source: Netzmedien)
Ken Hu, Deputy Chairman von Huawei, eröffnete das Forum. (Source: Netzmedien)

Zum zehnten Mal hat Huawei sein Mobile Broadband Forum veranstaltet. In diesem Jahr wählte der chinesische Telko-Ausrüster Zürich als Austragungsort der Messe rund um die Mobilfunk-Lösungen aus dem eigenen Hause.

Deputy Chairman fordert Liberalisierung

Rund 1500 Besucher fanden sich laut Angaben von Huawei in der Messe Zürich ein. Begrüsst wurden sie von Ken Hu, Deputy Chairman des Unternehmens. In seinem Referat gab er einen Rückblick auf die vergangenen zehn Jahre Mobile-Entwicklung. Vor allem aber stellte er jene Technologie ins Rampenlicht, die seiner Meinung nach die kommende Dekade prägen werde: 5G.

Hu pries die Schweiz als 5G-Pionierland und er zeigte sich erfreut darüber, wie schnell sich die neue Mobilfunk-Generation verbreite. Viele Carrier hätten mit dem Aufbau von Netzen begonnen, mehr als 30 Endgeräte seien bereits auf dem Markt. Paradebeispiel sei Südkorea, wo 6 Monate nach dem Start 3,5 Millionen Nutzer mit 5G surften.

Huawei liess zum Start des Events Tänzer auftreten. (Source: Netzmedien)

Das Wichtigste sei, dass 5G bei den Nutzern gut ankomme, sagte Hu. 5G biete dem Endkunden ganz neue Medienformate, etwa 360-Grad-Sportübertragungen. Viele seien auch bereit, dafür einen Aufpreis gegenüber 4G zu zahlen. Aber auch für Unternehmen habe die Technologie grosses Potenzial. Hu demonstrierte dies anhand fahrerloser Lastwagen, die einen Tagebau in China sicherer und effizienter machten.

Doch es gebe auch Hürden auf dem 5G-Weg, so Hu. Erstens müsse das Frequenzspektrum ausgebaut werden. Zweitens brauche es finanzielle Entlastungen für die Carrier. Und drittens sollte der Staat den Aufbau der Infrastruktur unterstützen. Als Beispiel nannte Hu Shanghai. Die Stadt habe Strassenlaternen mit 5G-Antennen ausgerüstet. Generell müssten die Reglemente für die Mobile-Branche gelockert werden.

Sunrise-CEO Olaf Swantee warb um mehr Mut und Tempo beim Thema 5G. (Source: Netzmedien)

Olaf Swantee geht es zu langsam

Neben der Politik müsse aber auch die Branche selbst aktiver werden, sagte Ken Hu. Es brauche mehr Bereitschaft zur Kooperation über Branchengrenzen hinweg, ein "frisches Mindset bei Carriern und Händlern", um 5G zur vollen Blüte zu bringen. Ein Beispiel hierfür sei etwa das "5G Joint Innovation Center", das Huawei und Sunrise gestern eröffneten. Lesen Sie hier, was die beiden Unternehmen dort machen.

Dieses Lob des Deputy Chairman war eine Steilvorlage für Olaf Swantee. Der CEO von Sunrise warb am Forum für "Moonshots": Ambitionierte Vorhaben, die technologisch neue Wege gehen und die Grenzen des Bisherigen sprengen. Beim Thema 5G heisse das vor allem mehr Tempo.

Huawei zeigte in der Messe Zürich sein Mobile-Angebot. (Source: Netzmedien)

Auch Swantee ging auf die Herausforderungen ein, die sich 5G aktuell entgegenstellen. Neben einem Mangel an Kapital und der Angst, sich zu stark vom Kerngeschäft zu entfernen, machte ihm vor allem der Widerstand gegen neue Technologie Sorgen. Fake News torpedierten 5G und schafften so Fake Believers. Zu denken, 5G sei schädlich für Mensch und Umwelt, sei ebenso absurd wie zu glauben, die Erde sei eine Scheibe.

Die Mobilbranche habe bereits diverse Moonshots zustande gebracht, sagte Swantee. Vom drahtlosen Telefonieren über SMS bis hin zum Streaming unterwegs. Der nächste Schritt sei nun 5G und Sunrise führend in der Schweiz. Die Technologie sei für Endnutzer wie Unternehmen gleichermassen interessant. Und da sie schnelles Internet in Gegenden bringe, die bislang schlecht erschlossen waren, verbinde sie Stadt und Land. Der Sunrise-CEO gab sich überzeugt: "5G ist gut für die Gesellschaft, gut für die Unternehmen und gut für die Konsumenten."

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