Swiss Software Industry Survey 2019: Das sind die Ergebnisse
Mehr Umsatz, mehr Gewinn, mehr Mitarbeiter: Schweizer Softwareunternehmer blicken zuversichtlich auf das kommende Geschäftsjahr. Die Erlöse mit standardisierten Cloud-Angeboten sollen steigen – zulasten des Geschäfts mit Individualsoftware.
Schweizer Softwareunternehmer blicken optimistisch in die Zukunft. Sie rechnen mit mehr Umsatz, steigendem Gewinn und wachsender Belegschaft, wie aus dem Swiss Software Industry Survey (SSIS) hervorgeht.
Für 2019 rechnen die Befragten mit einer Umsatzsteigerung von 9,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. 2020 soll das Wachstum um weitere knapp zwei Prozentpunkte zulegen.
Mehr Gewinn, mehr Mitarbeitende
Die Profitabilität habe sich gegenüber dem Vorjahr verbessert, heisst es in der Mitteilung: Der Betriebsgewinn auf Stufe EBIT sei 2018 um 1,5 Prozentpunkte gestiegen. Im Vorjahresvergleich lag der EBIT-Zuwachs bei 8,2 Prozent.
(Source: Swiss Software Industry Survey 2019)
Der Aufwärtstrend soll sich auch beim Personal bemerkbar machen: 2019 soll die Zahl der Mitarbeiter gemäss den Befragten um 11,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr steigen. Im kommenden Jahr soll die Belegschaft sogar um fast 15 Prozent wachsen.
(Source: Swiss Software Industry Survey 2019)
Mehr Cloud-Services, weniger Individualsoftware
Die Befragten gehen davon aus, dass sie anteilsmässig mehr und mehr Umsatz mit der Cloud machen. Cloud-Angebote machen derzeit 7,5 Prozent des Branchenumsatzes aus. Bis 2021 soll der Anteil auf 11,5 Prozent ansteigen.
Dieser Trend hin zu skalierbaren Standardprodukten und -dienstleistungen gehe zulasten des bisher umsatzstärksten Zweigs: dem Vertrieb von Individualsoftware: Bis 2021 soll der aktuelle Anteil von 39,2 Prozent am Branchenumsatz rund 5 Prozentpunkte sinken.
(Source: Swiss Software Industry Survey 2019)
Öffentliche Ausschreibungen sind lukrativ, aber nicht für alle
Schweizer Softwareunternehmen erwirtschaften 17 Prozent ihres Umsatzes mit Aufträgen der öffentlichen Hand respektive staatsnaher Betriebe. WTO-konforme Ausschreibungen stellten also eine wichtige Umsatzquelle dar – dies sei insbesondere der Fall im Espace Mittelland und für jene Softwareunternehmen, die ihr Geld mit Beratung verdienen.
(Source: Swiss Software Industry Survey 2019)
Allerdings bewerben sich längst nicht alle Softwareunternehmen auf öffentliche Ausschreibungen. Auf die Frage, was gegen eine Bewerbung auf öffentliche Ausschreibungen spricht, antworteten die Befragten: zu hohe Investitionskosten im Verhältnis zu den erwarteten Erträgen.
Über die Studie
Die Studie basiert auf einer Onlinebefragung von 591 Schweizer Softwareunternehmen.
Die Studienautoren Jens Dibbern, Thomas Hurni und Corinna Rutschi forschen und lehren am Institut für Wirtschaftsinformatik an der Universität Bern.
Auftraggeber der Studie sind der Dachverband ICTswitzerland und das Beratungsunternehmen Sieber&Partners.
Den vollständigen Ergebnisbericht zum Swiss Software Industry Survey 2019 finden Sie hier (PDF).
Im vergangenen Jahr blickten Schweizer Softwareunternehmen noch mit gemischten Gefühlen in die Zukunft. Insbesondere die Marge machte den Befragten zu schaffen. Damals rechnete die Consulting-Branche für 2019 noch mit einem Umsatzwachstum von 1,3 Prozent. Weitere Befunde zum Swiss Software Industry Survey 2018 finden Sie hier.