Update: Sunrise ernennt neuen CFO und verliert CCO
Sunrise hat den Nachfolger von André Krause vorgestellt. Uwe Schiller übernimmt die Aufgaben des CFOs beim Telko. Der Leiter des Endkundengeschäfts verlässt das Unternehmen.
Update vom 7. Januar 2020: Nach der Beförderung von André Krause zum CEO hat Sunrise einen neuen Finanzchef ernannt. Es ist Uwe Schiller, der bereits seit 20 Jahren im Unternehmen arbeitet, wie die "Handelszeitung" berichtet. Laut Linkedin-Profil war der neue CFO zuletzt Senior Vice President Finance.
Bruno Duarte, bislang Chief Consumer Officer, verlässt den Telko. Er sei im Jahr 2017 zu Sunrise gestossen. Er habe für die Expansion in den Bereichen 5G und TV verantwortlich gezeichnet. Die Leitung des Endkundengeschäfts werde bis zur Ernennung von Duartes Nachfolger der neue Sunrise-CEO Krause übernehmen, so die Handelszeitung.
Originalmeldung "Swantee, Kurer und Schöpfer stolpern über Sunrise-UPC-Debakel" vom 6. Januar 2020: Olaf Swantee tritt ab. Er habe sich nach fast vier Jahren im Unternehmen entschieden, von seinem Amt als CEO von Sunrise zurückzutreten, heisst es in einer Mitteilung des Telkos. Zu seinem Nachfolger habe der Verwaltungsrat André Krause ernannt. Krause war bislang Finanzchef von Sunrise.
Swantee übergibt seine Aufgaben per Sofort. Auch an der Spitze des Verwaltungsrates von Sunrise stehen personelle Änderungen an. Verwaltungsratspräsident Peter Kurer und Vizepräsident Peter Schöpfer kündigten laut Mitteilung an, zur Generalversammlung im April 2020 nicht mehr zu kandidieren. Der Verwaltungsrat bedauere die Rücktritte von Swantee, Kurer und Schöpfer.
Neuer CEO mit Branchen- und Beratungserfahrung
Der neue Sunrise-CEO André Krause kam 2011 zum Unternehmen und sei massgeblich an der Transformation von Sunrise beteiligt gewesen. Als CFO habe er den Börsengang der Firma im Jahr 2015 und den späteren Verkauf der Mobilfunkmasten vorangetrieben.
Krause verfüge über umfassende Erfahrungen in der Telekommunikationsbranche, schreibt Sunrise weiter. Diese habe er während seiner Zeit beim Schweizer Telko und bei Telefónica O2 Germany gesammelt. Davor sei er in beratender Funktion bei McKinsey und Arthur Andersen tätig gewesen. Krause ist deutscher Staatsbürger und verfügt über einen Bachelor of Arts in Wirtschaftswissenschaften von der FH Bielefeld.
Olaf Swantee werde seinen Nachfolger noch bis zur Generalversammlung unterstützen, um einen reibungslosen Führungswechsel zu gewährleisten. Unter seiner Leitung in den vergangenen vier Jahren habe Sunrise an Dynamik zugelegt und sich "als führender, auf Qualität fokussierter Herausforderer im Schweizer Markt" positioniert, heisst es in der Mitteilung.
Keine Zukunft ohne UPC
Zuletzt mussten Swantee und Kurer allerdings einen Misserfolg verbuchen. Die geplante Übernahme von UPC Schweiz scheiterte nach langem Seilziehen im Herbst 2019. Der CEO und der Verwaltungsratspräsident hatten den 6,3-Milliarden-Franken-Deal vorangetrieben. Der Kauf wurde schliesslich wegen des Widerstands der Sunrise-Aktionäre abgeblasen, wie Sie hier lesen können.
Nach der geplatzen Übernahme habe Swantee laut "20 Minuten" gesagt, ein Rücktritt stehe nicht zur Debatte. Jetzt sei er aber der Meinung, dass ein anderer CEO einen neuen Plan für das Unternehmen entwickeln sollte. Swantee habe sich also selbst zum Rücktritt entschieden, wird Jean-Claude Frick von Comparis zitiert. So formuliert es auch die Pressemitteilung.
Der Abgang von Swantee sei ein herber Verlust für Sunrise, so Frick. "Swantee ist einer der fähigsten Telekom-Manager Europas", zitiert ihn 20 Minuten. Er sei innovativ, offen für Neues und ein Zugpferd. Dass Swantee nun zurücktrete, sei aber konsequent. Als CEO habe er eine Zukunft von Sunrise im Verbund mit UPC geplant. Da diese nicht zustandekomme, sei sein Verbleib im Unternehmen nicht sinnvoll.
Was Olaf Swantee nun vorhabe, verriet er in einem Interview mit dem "Tagesanzeiger" nicht. Er habe noch keinen neuen Job und müsse verschiedene Optionen prüfen. Zur Auswahl stehe etwa eine Verwaltungsratskarriere. "Aber ich bin sicherlich interessiert, operativ zu arbeiten", wird der ehemalige Sunrise-CEO zitiert.