Best of Swiss Web 2020: Jurytag

Die besten Web-Projekte des Jahres auf dem Prüfstand

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Die ersten Entscheidungen sind gefallen. Am Jurytag von Best of Swiss Web 2020 beurteilten die Juroren die eingereichten Projekte. Nun steht fest, wer ausscheidet, wer es auf die Shortlist schafft – und wer mit einer Medaille ins Rennen um den Titel Master of Swiss Web steigt.

(Source: Netzmedien)
(Source: Netzmedien)

Dieses Jahr traf sich die Jury zum zwanzigsten Mal. 20 Jahre Best of Swiss Web: Das soll denn auch an der Award-Night vom 2. April gefeiert werden. Doch vor dem Fest braucht es fundierte Kritik. Das war der Job der Jurymitglieder, die sich beim Schulungsanbieter Digicomp in Zürich trafen, um zu bestimmen: Wer bekommt eine Medaille? Wer schafft es auf die Shortlist? Und wer fällt in die Kategorie: leider nein?

Dieses Jahr kamen insgesamt 106 Jurymitglieder zusammen. Sie teilten sich in einzelne Fachjurys auf – jeweils spezialisiert auf die einzelnen Kategorien. Dieses Jahr gab es 38 Einreichungen mehr als im Vorjahr.

Anzahl Einreichungen pro Kategorie

  • Business: 29

  • Creation: 50

  • Digital Campaigns: 34

  • Digital Commerce: 14

  • Innovation: 30

  • Marketing: 28

  • Performance-driven Campaigns: 15

  • Productivity (neu): 26

  • Public Value (vormals: Public Affairs): 32

  • Technology: 30

  • Usability: 51

  • Best of.Swiss (Spezialpreis): 15

  • Goldbach Crossmedia Awards: 24

2020 wetteiferten insgesamt 378 Kategorieneinreichungen um die Auszeichnungen. Die Zahl der Einreichungen steige seit drei Jahren in Folge, sagte Jury-Chairman Christof Zogg. 2019 waren es 340 und ein Jahr zuvor noch 301.

Usability verdrängt Creation

Vor allem eine Kategorie boomt: Usability. In dieser Kategorie kamen dieses Jahr 51 Projekte rein, im Vorjahr waren es noch 31. "Usability ist die neue Königsklasse", sagte Zogg. Zum ersten Mal gebe es mehr Usability- als Creation-Projekte zu bewerten. "In der Politik würde man von einem Erdrutschsieg sprechen: Fast wie die grüne Welle kommt nun die UX-Welle bei uns an."

Was die Zusammensetzung der Jurymitglieder angeht, hatten die Veranstalter zwei Anliegen: "Wir wollten den Anteil der Frauen sowie den Anteil der Auftraggeber erhöhen", sagte Zogg. Beides sei dieses Jahr gelungen. Frauen machten 20,6 Prozent und Auftraggeber 23,4 Prozent der Jurymitglieder aus. Beide Anteile habe man gegenüber den Vorjahren um einige Prozentpunkte steigern können.

Kritik setzt Transparenz voraus

Für die Jurierung gibt es klare Spielregeln. Die wichtigste lautet: Wer befangen ist, meldet es und hält sich raus. Wenn also ein Juror an einem Projekt, das gerade zur Debatte steht, beteiligt ist, muss er dies offenlegen, sich in der Diskussion zurückhalten oder besser noch: den Raum verlassen.

Die Jurymitglieder verpflichten sich zudem zur Geheimhaltung: Was die Teilnehmer an projekt- und geschäftsbezogenen Informationen teilen, soll in den geschlossenen Diskussionsräumen bleiben. Dasselbe gilt für die Ergebnisse: Wer es auf die Shortlist schafft, zeigt sich am 27. Februar. Und wer als Master-Kandidat ins Rennen geht, wird am 4. März publik.

Zur Sache ging es in den Sitzungen der einzelnen Fachjurys. Sie hatten die Aufgabe, die Einreichungen nach den spezifischen Bewertungskriterien zu beurteilen. Dies, nachdem pro Einreichung jeweils zwei Jurymitglieder unabhängig voneinander eine Bewertung abgegeben hatten. Für Gesprächsstoff sorgten vor allem die Ausreisser. Das sind jene Projekte, die in der Vorjurierung einerseits sehr gute und andererseits sehr schlechte Noten erhalten hatten.

Richtig bewerten heisst, Kriterien ernst zu nehmen

Kein leichtes Spiel hatten die Jurymitglieder der neuen Kategorie Productivity. Denn Produktivität, das zentrale Bewertungskriterium in dieser Kategorie, lässt sich nur dann richtig messen, wenn eine quantitative Grundlage besteht. "Es braucht eine Vergleichsgrösse, die Aufschluss darüber gibt, inwiefern ein Projekt einen bestimmten Prozess verbessern kann", sagte Jurypräsident Jürg Stuker. Einige Projekteinreichungen machten in ihrer Dokumentation klar, wie man den Vorher-Nachher-Effekt des Projekts berechnen kann; in anderen Fällen mussten die Jurymitglieder darüber spekulieren, wessen Produktivität das Projekt in welchem Ausmass steigern könnte.

Die Noten der Vorjurierung waren breit gestreut. Von den 26 Einreichungen kamen vier in die engere Vorauswahl – mit Noten zwischen 5,5 und 6. Handkehrum rutschte etwa ein Drittel der Kandidaten per Ausschlussverfahren in den Leider-Nein-Topf. Was haben die falsch gemacht? Teilweise kamen die Projekte zwar ganz gut an, waren aber offenbar im falschen Rennen. "Mutmasslich gut gemacht, passt aber nicht in unsere Kategorie", lautete ein Urteil, das stellvertretend für manch andere stand.

Es sind aber auch Projekte am Start, die wie für die neue Kategorie gemacht sind. "Ein Prototyp für eine Produktivitätslösung", hiess es in einem Fall, auch wenn die visuelle Aufmachung dürftig sei. Ähnlich klang die Beurteilung eines anderen Projekts: "grosses Potenzial zur Produktivitätssteigerung, ohne dass es fancy daherkommt – das gefällt mir."

So geht’s weiter

Am Ende des Tages stand fest, welche Projekte aus dem Rennen geschieden sind, wer es auf die Shortlist geschafft hat und wer zu den Gold-Gewinnern zählt. Die nächsten Entscheidungen stehen schon an.

  • Die Shortlist erscheint am 27. Februar 2020.

  • Die Master-Kandidaten geben die Veranstalter am 4. März 2020 bekannt.

  • Die Netzmedien-Leserwahl "Master of Swiss Web " läuft vom 23. – 27. März 2020. Hier geht’s zur Anmeldung.

  • Die Award Night geht am Mittwoch, den 2. April 2020 in der Samsung Hall in Dübendorf über die Bühne.

Mit der Kür der besten Schweizer Web-Projekte verändert sich das grosse Schweizer Digital-Ranking. Es versammelt die grössten Agenturen und Digitaldienstleister der Schweiz. Die "ewigen Bestenliste" bekam nach der letztjährigen Ausgabe von Best of Swiss Web eine neue Form. Lesen Sie hier mehr dazu.

Webcode
DPF8_171482