Postfinance plant eigene Neobank
Die Postfinance gründet eine Geschäftseinheit für Digital Banking – als Antwort auf Neobanken wie Neon, Revolut und Konsorten. Markus Schwab, Leiter digitale Transformation bei der Postfinance, soll die Abteilung leiten.
Die Postfinance lanciert schon bald eine eigene Neobank. Zu diesem Zweck gründete die Bank eine neue Geschäftseinheit. Deren Leitung übernimmt Markus Schwab, Head of Program Digital Transformation bei der Postfinance, wie "Finews" berichtet. Ein Unternehmenssprecher bestätigt die Pläne auf Anfrage und fügt hinzu: Das Angebot werde im Laufe des kommenden Jahres an den Start gehen.
Mit der geplanten Digitalbank-Sparte will die Postfinance mit den Schweizer Challenger-Banken Neon und Zak, aber auch mit internationalen Digitalbanken wie Revolut und N26 konkurrieren. Auf die Fragen, was das Angebot umfassen und wie viel es kosten soll, hält sich das Unternehmen noch bedeckt: "Im Moment verraten wir keine Details über die Ausgestaltung und den Preis dieses neuen Angebots", hält der Sprecher fest. Gemäss dem Bericht von Finews ist allerdings geplant, den Dienst als kostenlose Basisversion sowie als Permium-Dienst im Pay-per-Use-Modell anzubieten.
Digitalisierungspläne als Teil einer Restrukturierung
Das Projekt der Gründung einer Digitalbank ist Teil einer umfassenden Restrukturierung bei der Postfinance. Die Bank will sich neu aufstellen, und zwar entlang von Business-, Management- und Support-Units. Zu den Business-Units zählen jene Geschäftsbereiche, die sich um die Produkte und Lösungen der Bank kümmern sollen, beispielsweise um den Zahlungsverkehr, das Privatkundengeschäft, die Hypothekenplattform Valuuu und die künftige Neobank. Die Support-Units erbringen unter anderem IT-Dienstleistungen, die den Business-Units verrechnet werden. Und die Management-Units umfassen Stabsfunktionen wie Compliance und Rechtsberatung. Das Anlagegeschäft verliert indes an strategischer Priorität: Zuvor war es an der Sparte Investment Solutions angegliedert, nun soll es ins Retailgeschäft integriert werden.
Durch die Reorganisation versucht die Postfinance laut dem Finews-Bericht, einer Abwärtsspirale zu entkommen. Das erklärte Ziel: Bis 2024 soll das Finanzunternehmen "eigenwirtschaftlich" und "wettbewerbsfähig" werden. Zu diesem Zweck habe die Post-Tochter auch zwei Geschäftsleitungsmitglieder geopfert: Daniel Mewes, Leiter des Bereichs Investment Solutions, und Beat Jaccottet, Leiter Business Development, verlieren im nächsten Frühling ihren Sitz in der GL der Postfinance.