Stiftung Warentest

Smartphone weg: So funktionieren Datenschutz und Handy-Ortung

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Wenn das Smartphone verloren geht, interessieren vor allem zwei Dinge: Dass das Gerät möglichst schnell zurück in den Besitz gelangt und bis dahin keine sensiblen Daten in die falschen Hände geraten. Mit einfachen Massnahmen können Nutzerinnen und Nutzer beide Dinge wahrscheinlicher machen.

(Source: kantver / Fotolia.com)
(Source: kantver / Fotolia.com)

Wenn das Smartphone verloren geht, beschäftigen unter anderem zwei Fragen: Gelangen meine Daten nun in fremde Hände? Wie finde ich mein Smartphone wieder? Diesen Fragen ist Stiftung Warentest nachgegangen.

Bildschirmsperre einrichten

Ein wichtiger Schritt, um die Inhalte seines Smartphones zu schützen, ist die Einrichtung einer Bildschirmsperre. Dazu sollten Nutzerinnen und Nutzer nicht zu einfach erratbare Codes verwenden - "1234" und das eigene Geburtsdatum sind vom Tisch. Entsperrung per Fingerabdruck oder Gesichtserkennung sind bequem, doch können Gesichtserkennungen bei manchen Geräten etwa mit Fotos überlistet werden.

Benachrichtigung auf Sperrbildschirm ausschalten

Im Alltag ist es praktisch, Benachrichtigungen bereits auf dem Sperrbildschirm anzeigen zu lassen. Das wird aber zum Sicherheitsproblem, wenn die Handynummer etwa für das mobile Tan-Verfahren beim Onlinebanking oder als Identifikationsmöglichkeit bei anderen Onlinediensten verwendet wird. Dann erhalten fremde Augen trotz Bildschirmsperre Einblick in sensible Daten. Dagegen hilft, Inhalte auf dem Sperrbildschirm auszublenden oder gar keine Benachrichtigungen anzeigen zu lassen.

Beim iPhone lässt sich im Menü "Mitteilungen" für jede App und jeden E-Mail-Dienst separat einstellen, dass eine Vorschau von Benachrichtigungen nur angezeigt wird, wenn das Handy entsperrt ist. Bei Android-Handys ist es je nach Anbieter unterschiedlich. Etwa bei Samsung-Smartphones sind die entsprechenden Optionen im Sperrbildschirm-Menü unter "Benachrichtigungen" untergebracht.

Fernortung des Smartphones einrichten

User können moderne Smartphones aus der Ferne über das Internet klingeln lassen, sperren oder alle Daten darauf löschen - sofern das Handy eine Internetverbindung hat. Die Geräte lassen sich ausserdem per Internet orten. Dazu muss die Ortungsfunktion auf dem Gerät eingeschaltet sein. Auf dem iPhone muss dazu die Option "Mein iPhone suchen" aktiviert werden. Soll die Ortung ohne Internetverbindung funktionieren, muss "Offline-Suche aktivieren" betätigt werden. Dann sendet das Smartphone ein anonymes und verschlüsseltes Bluetooth-Signal an andere iOS-Geräte in seiner Umgebung, die es an den Dienst iCloud weiterleiten. Aktivieren Nutzerinnen und Nutzer "Letzten Standort senden", übermittelt das Gerät die Daten seines letzten Standorts kurz bevor der Akku des Geräts schlappmacht.

Bei Android-Smartphones läuft die Ortung über das Google-Konto. Dafür muss die Funktion "Mein Gerät finden" sowie die Standortermittlung aktiviert werden. Je nach Android-Version findet sich die Funktion unter "Einstellungen" und dort "Sicherheit" oder unter "Google" und dort "Sicherheit". Möglicherweise heisst der Punkt auch "Sicherheit & Standort" oder "Sperrbildschirm & Sicherheit".

Smartphones aus der Ferne orten

Die iPhone-Fernortung funktioniert über die iOS-App "Wo ist?" auf einem anderen Apple-Gerät oder über beliebige Rechner auf der Internetseite www.icloud.com.

Bei Android funktioniert die Ortung ebenfalls über ein anderes Android-Gerät oder einen Windows-Rechner auf der Seite www.google.ch, wo sich User mit den Zugangsdaten zu ihrem Google-Konto anmelden müssen.

Bereits im März 2020 wurde bekannt, dass verschiedene Apps Daten abgreifen - und zwar aus der Zwischenablage des Smartphones. Erfahren Sie hier mehr dazu.

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