Zahlen von Comparis

Der Telemedizin-Boom verpufft

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Telemedizin-Anbieter haben während des Lockdowns einen Aufschwung erlebt. Doch die Nachfrage flacht schon wieder ab. Bei den jungen Erwachsenen schrumpft sie sogar leicht.

(Source: zen2000 / Fotolia.com)
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Nach dem Ausbruch von Covid-19 haben mehrere Schweizer Unternehmen Online-Videolösungen entwickelt, damit Ärzte Patienten aus der Ferne behandeln können. Solche Telemedizin-Angebote boomten während des Lockdowns. Doch nun nimmt die Nachfrage wieder ab, wie der Vergleichsdienst Comparis feststellt.

20,6 Prozent der über 25-Jährigen hätten im Oktober nach Versicherungsprodukten mit einem medizinischen Callcenter als erste Anlaufstelle im Krankheitsfall gesucht. Ein Jahr zuvor waren es noch 0,1 Prozentpunkte mehr.

(Source: Comparis.ch)

Bei den jungen Erwachsenen ging die Nachfrage nach Telemedizin-Angeboten deutlicher zurück: Dieses Jahr hätten 19,6 Prozent der unter 25-Jährigen nach entsprechenden Angeboten gesucht - ein Jahr zuvor waren es noch 20,1 Prozent.

(Source: Comparis.ch)

"Während der Corona-Krise haben eher ältere Menschen positive Erfahrungen mit telemedizinischer Beratung gemacht", lässt sich Comparis-Krankenkassenexperte Felix Schneuwly in der Mitteilung zitieren. Doch "die Wirkung scheint nicht nachhaltig zu sein". Dass Telemedizin mit Videokonsultationen mehr zu bieten habe als telefonische Beratung, sei insbesondere bei den Digital Natives noch nicht angekommen.

Der persönliche Erstkontakt zum Hausarzt bleibe bei der Wahl eines Krankenkassenmodells weiterhin am beliebtesten. Das werde auch 2021 so bleiben, heisst es in der Mitteilung weiter.

Durch die Pandemie ist der fast altmodisch klingende Begriff "Telemedizin" wieder an die Oberfläche geschwemmt, wie Joachim Steinwendner von der Fernfachhochschule Schweiz in einem Fachbeitrag schreibt. Die medizinische und ökonomische Bedeutung der Technologien, die sich hinter diesem Begriff verstecken, sind jedoch nach wie vor hochaktuell.

Mitte Oktober stellte eine andere Analyse von Comparis den Kantonen beim Contact Tracing ein vernichtendes Zeugnis aus. Die Schweiz sei im Blindflug unterwegs, lautete der Hauptbefund. Mehr dazu lesen sie hier.

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