Swisscom lanciert Lehrmittel

E-Sports in der Schule: Norwegen war zuerst, die Schweiz zieht nach

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von Leslie Haeny und cka

Swisscom hat ein kostenloses E-Sports- und Gaming-Lehrmittel lanciert. Damit sollen Lehrpersonen Jugendlichen den richtigen Umgang mit Videospielen näherbringen. In Norwegen startete 2016 ein ähnliches Programm und auch in der Schweiz ist Gaming im Klassenzimmer nicht mehr ganz neu.

(Source: Alex Haney Unsplash)
(Source: Alex Haney Unsplash)

Wenn es nach Swisscom geht, sollten Schulen E-Sports und Gaming als Wahlfach anbieten. Der Telko stellt laut eigenen Angaben ein kostenloses Lehrmittel zur Verfügung, mit dem Schülerinnen und Schüler ein fundiertes Grundwissen über die Bedeutung und Mechaniken von Videospielen erhalten. Zudem bringe es den Jugendlichen Geschäftsmodelle der Branche näher und sensibilisiere Schülerinnen und Schüler hinsichtlich ihres eigenen Gaming-Verhaltens.

Das Wahlfach ist laut Swisscom in acht Module aufgeteilt und bietet Stoff für insgesamt 28 bis 38 Lektionen. Geeignet sei das Lehrmittel für Schülerinnen und Schüler der siebten bis neunten Klasse. Um sich mit der Unterrichtseinheit vertraut zu machen, biete Swisscom zudem Einführungsworkshops für Lehrpersonen an. "Wie bei jedem digitalen Medium ist es wichtig, den richtigen Umgang damit zu erlernen", schreibt Swisscom.

Über 70 Prozent der Jugendlichen gamen

Laut der aktuellen James-Studie, die jährlich von der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften und Swisscom herausgegeben wird, gaben vergangenes Jahr 71 Prozent der Befragten an, dass sie gamen. Für die Studie wurden 1000 Jugendliche im Alter zwischen 12 und 19 Jahren befragt. Dabei ist mit 93 Prozent die Anzahl der männlichen Gamer um einiges höher. Unter den befragten Mädchen bezeichnen sich nur 56 Prozent als Gamerinnen.

Laut den Studienherausgebern problematisch ist, dass rund ein Viertel der unter 18-Jährigen angab, regelmässig Games zu spielen, die nicht für ihr Alter freigegeben sind. Zurückhaltender sind die Gamerinnen und Gamer, wenn es darum geht, Geld für Spielinhalte auszugeben. Lediglich 3 Prozent gaben an, regelmässig in-App-Käufe und Co. zu tätigen.

Norwegen war zuerst

Die Schweiz ist aber nicht das erste Land, in dem E-Sports und Gaming die Schule machen. Ein norwegisches Gymnasium begann im Sommer 2016 damit, E-Sports als Wahlfach anzubieten. "Wie bei einem klassischen Unterrichtsfach werden auch die Schüler in Form von Tests benotet", berichtete "Puls.de" Anfang 2016. Beim norwegischen Kurrikulum stand nicht die Medienkompetenz im Vordergrund. Ziel des Wahlfachs sei es, die Jugendlichen für eine Karriere als E-Sportler fit zu machen. Auch in London hüpften einige Schulen und Unis auf den E-Sports-Zug, wie Sie im Video sehen können:

Auch hierzulande gab es bereits ähnliche Programme. Zum Beispiel in der Primarschule Grünau in Zürich. Für die Schülerinnen und Schüler stand aber nicht das Zocken im Vordergrund, sondern das eigene Entwickeln von Games, wie "Esports.ch", berichtete. Das "Gaming4All" genannte Projekt startete im Schuljahr 2019/2020 und stand 40 Jugendlichen offen.

Im Vergangenen Jahr boomte das Geschäft mit Gaming-Monitoren. Rund 110 Prozent mehr Geräte wurden in der Schweiz verkauft. Warum sich 2020 auch nicht-Gamer einen Gaming-Monior kauften, sagt Luca Giuriato von GfK im Interview.

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