Update: Accelerator-Programm von Group Mutuel und EPFL bringt 60 Millionen Franken
Die erste Ausgabe der FemTech-Innovationsplattform "Tech4Eva" war ein Erfolg. 30 FemTech-Start-ups des von der Group Mutuel und EPFL organisierten Accelerator-Programms haben dabei rund 60 Millionen Franken für die Gesundheit der Frau zusammengetragen.
Update vom 8. Dezember 2021: Rund 30 internationale Start-ups haben bei der ersten Saison von "Tech4Eva" 60 Millionen Franken zur Förderung neuer Technologie für die Gesundheit der Frau zusammengetragen. "Tech4Eva" ist eine FemTech-Innovationsplattform sowie ein Start-up-Accelerator und entstand durch eine am 8. März 2021 lancierten Partnerschaft zwischen dem Schweizer Versicherer Group Mutuel und dem EPFL Innovation Park. Das Projekt dient der Förderung neuer Technologien und Lösungen, die zur Gesundheit der Frau beitragen sollen, teilt Group Mutuel mit.
Accelerator-Programm für Start-ups
In einem neunmonatigen Accelerator-Programm wurden die ausgewählten Start-ups von Experten aus Unternehmen der Life-Science- und Healthcare-Branche sowie von FemTech-Unternehmern und Coaches betreut. Aus 110 Bewerbungen seien 30 Start-ups ausgewählt worden, heisst es in der Mitteilung. Um neue Investoren und Geschäftspartner zu erreichen, nahmen die Start-ups von "Tech4Eva" an internationalen Präsentationen in Tokio, Zürich, London und Boston teil. Die Plattform vereinfachte die Vernetzung aller Mitwirkenden und helfe dabei eine FemTech-Community aufzubauen, die weltweit mit weiteren FemTech-Hubs vernetzt ist.
Eines der ausgewählten Start-ups, das ein Armband zur Linderung von Symptomen während der Menopause entwickelt hat, äussert sich wie folgt: "Embr Labs hat an vielen Accelerators teilgenommen, aber die Erfahrung mit 'Tech4Eva' war bislang eine der lehrreichsten. Abgesehen von den Vorteilen hinsichtlich Sichtbarkeit und Mentoring ermöglicht das FemTech-Programm den Unternehmen, ihr Wissen zu erweitern und ihr Wachstum zu beschleunigen, was sehr anregend ist", so Elizabeth Gazda, Gründerin und CEO von Embr Labs.
FemTech stehe für Technologien und Lösungen in Bereichen wie Fruchtbarkeit, Schwangerschaft sowie sexuelles Wohlbefinden der Frau. Laut Meldung erwirtschaftete der FemTech-Markt 2019 rund 820 Millionen US-Dollar und fungiert zudem als Anlageklasse für Investoren. Der geschätzte Marktwert bis 2025 liege bei rund 50 Milliarden US-Dollar, heisst es.
Eine Ausschreibung für FemTech-Start-ups die an der nächsten Ausgabe mitwirken wollen, wird laut Mitteilung noch zeitnah lanciert. Die Eindrücke der diesjährigen Ausgabe fasst Ursula Oesterle, Präsidentin des EPFL Innovation Park zusammen: "Mit 'Tech4Eva' haben wir ein starkes Netzwerk von Unternehmern und ein FemTech-Ökosystem geschaffen, in dem nicht nur Start-ups, sondern auch Unternehmen, Forscher und Leistungserbringer vertreten sind. Unser Ziel ist es, das nationale Innovationszentrum für Frauengesundheit zu werden und die FemTech-Innovation auf eine neue Ebene zu bringen."
Originalmeldung vom 9. März 2021: Groupe Mutuel und EPFL starten Start-up-Accelerator für FemTech
Die Groupe Mutuel lanciert ein Accelerator-Programm zur Unterstützung von Start-ups, die im Bereich FemTech - Technologien für die Gesundheit von Frauen - tätig sind. FemTech-Start-ups könnten sich etwa vom Erfolg des Schweizer Start-ups Ava inspirieren lassen, das ein Sensor-Armband entwickelte, das die fruchtbaren Tage präzise bestimmen soll. Die Groupe Mutuel führt das Unterstützungsprogramm in Partnerschaft mit dem EPFL Innovation Park durch.
Das "Tech4Eva" genannte Programm wählt bis zu 15 Start-ups aus, die von einer neunmonatigen Unterstützung profitieren, das Netzwerk des EPFL Innovation Park nutzen und Pilotprojekte mit der Groupe Mutuel entwickeln können. Der Accelerator soll die Entwicklung von Apps, Plattformen und anderen Geräten ermöglichen, die Lösungen für Themen wie Schwangerschaft, Menstruation, Fruchtbarkeit, Wechseljahre, psychische Gesundheit oder Familienleben bieten. "Leider werden die Belange von Frauen bei der Entwicklung von gesundheitsbezogenen technologischen Lösungen zu oft übersehen. Mit dieser Partnerschaft wollen wir diese Lücke in der Schweiz schliessen", sagt Thomas Boyer, CEO der Groupe Mutuel.
Vor knapp einem Jahr rief Ava Forschende dazu auf, das Fruchtbarkeitsarmband zu nutzen, um Wissen über Covid-19 zu sammeln. Das Gerät sollte zur Überwachung von Patienten eingesetzt werden, um Anzeichen für eine Erkrankung zu erkennen und den Verlauf der Krankheit besser zu verstehen. In Liechtenstein startete kurz darauf eine Studie zur Erforschung von Covid-19 - Ava lieferte dafür die biometrischen Armbänder. Mit den gewonnenen Daten soll eine Früherkennung möglich werden.