Gutes Zusammenspiel: Multi-Channel-Integration im ERP
Wo shoppen Sie? Im Onlineshop oder stationären Handel? Nutzen Sie Apps, Handelsportale, Outlet-Stores oder Handelsvertreter? Inzwischen stellt sich die Frage nach dem "Oder" oft nicht mehr, da sich Händler auf mehrere Standbeine gestellt haben. Diese Offenheit ermöglicht Flexibilität.
Inzwischen ist der überwiegende Teil der Händler nicht mehr nur stationär, sondern auch online aktiv. Das Setzen auf verschiedene Absatzmöglichkeiten macht dabei deutlich, dass meist nicht angestrebt wird, einzelne Kanäle zu ersetzen, sondern diese vielmehr durch neue Vertriebswege zu erweitern. Es geht darum, neue Märkte und Zielgruppen zu erschliessen und so den Umsatz zu fördern. Dem sich dynamisch wandelnden Kaufverhalten von Kunden können Händler so begegnen. So setzen sowohl Einzel- und Grosshändler zunehmend auf den Einsatz mehrerer Vertriebskanäle.
Multi-Channeling öffnet Optionen
Für die Händler hat Multi-Channeling verschiedene Vorteile: Ausser der erwähnten Gewinnung neuer Kundenkreise bedeuten verschiedene Absatzmöglichkeiten auch eine höhere Sichtbarkeit und Zugänglichkeit. Informationen können deutlich einfacher an den Kunden weitergegeben werden. Zudem zeigt gerade die aktuelle Lage, dass mehrere Vertriebskanäle eine gewisse Flexibilität und Absicherung ermöglichen. Ein grosser Vorteil besteht zudem darin, dass zusätzliche Informationen über die Kundschaft gewonnen werden können, wodurch Bedürfnisse und Verhaltensweisen besser verstanden werden. Für eine höhere Wirtschaftlichkeit kann zudem ein FAQ-Bereich im Onlineshop sorgen, der die Service-Hotline entlastet.
Auch für den Kunden selbst ergeben sich Vorteile: Es erweitert die Erreichbarkeit für den Kunden, macht eine persönliche und individuelle Beratung ebenso wie eine bequeme Bestellung von zuhause aus möglich, und durch zusätzliche Informationen wird die Kaufentscheidung unterstützt.
Trotz dieser Möglichkeiten ist es gerade für mittelständische Unternehmen wichtig, sich auf die wesentlichen Absatzwege zu fokussieren. Der Aufbau, die Koordination und die Pflege mehrerer Kanäle sind aufwändig und unter Umständen kostspielig. Das Ziel sollte es sein, eine gut integrierte technische Infrastruktur zu etablieren, um so alle Kanäle perfekt zu vernetzen und zu überwachen. Denn die Zahl der Absatzkanäle erhöht auch die Komplexität und macht die Abstimmung der Vertriebswege aufeinander schwieriger.
Integration ins ERP-System
Verzögerungen oder auch Lieferengpässe und Systemfehler mindern das Kauferlebnis des Kunden und senken die Wahrscheinlichkeit eines erneuten Einkaufs. Um die Koordination der verschiedenen Vertriebs- und Kontaktwege gut zu unterstützen, ist deshalb ein passend darauf ausgerichtetes ERP-System sinnvoll. So können Verkaufs-, Warenwirtschafts- und Logistikprozesse verknüpft werden. Warenbestand, Preise und Artikelinformationen bleiben damit kanalübergreifend gut miteinander synchronisiert.
Wichtig ist zudem, dass mit dem ERP-System Auftragsstatus oder Ähnliches jederzeit rückverfolgt werden können. Ebenso ist es empfehlenswert, wenn der Webshop direkt in das ERP-System integriert ist, sodass möglichst keine externen Schnittstellen integriert und angepasst werden müssen. Ein weiterer wesentlicher Vorteil eines flexiblen ERP-Systems besteht auch hinsichtlich der Möglichkeiten, die sich aus den gewonnenen Daten ergeben. So erleichtert ein darauf ausgelegtes ERP den Händlern, aus der grossen Fülle der Daten die relevanten Informationen zusammenzubringen, die wertvolle Erkenntnisse bringen und die Entscheidungsfindung unterstützen. Mit den Daten aus unterschiedlichen Kanälen kann ein Gesamtbild entstehen. Zusätzlich integrierte CRM-Lösungen helfen darüber hinaus, das Kundenmanagement im Blick zu behalten.