Automatisieren von Entwicklungsprozessen mit Low-Code: So geht's
Durch Prozessautomatisierung können repetitive Arbeiten reduziert und die frei gewordene Zeit für neue Tätigkeiten genutzt werden. Das hat einen positiven Effekt auf die Mitarbeiterzufriedenheit. Zudem werden Fehler minimiert und die Abhängigkeit vom Fachwissen von Einzelpersonen sinkt. Kurzum: Automatisierung bringt eine Reihe von Vorteilen mit sich.
Um den Automatisierungsgrad in einem Unternehmen zu erhöhen, ist Low-Code ein spannender Ansatz. Er steht für ein neues Paradigma in der modernen Softwareentwicklung, das ohne komplexe Codierung auskommt. Ein Grossteil der Grundlagenarbeit wird automatisiert, etwa das Anbinden von Back-End-Systemen, das Erstellen von "responsive" Oberflächen oder das Bereitstellen der Infrastruktur. All das erreichen moderne Low-Code-Plattformen durch die Kombination von vier Bausteinen in einer integrierten Umgebung: die Drag-and-drop-Entwicklung von Oberflächen, die grafische Entwicklung von Fach- und Applikationslogik, die automatische Generierung vollwertiger Applikationen sowie die Nutzung von Integration, Wiederverwendung und Standardisierung. Durch die vereinfachte Gestaltung der Softwareentwicklung können auch Personen mit wenig Technologiehintergrund – sogenannte "Citizen Developer" – aktiv mitentwickeln und die Automatisierung vorantreiben können.
Ein Paradigma, viele Einsatzmöglichkeiten
Die vier Bausteine, die Low-Code zusammenführt, finden sich in verschiedenen Plattformtypen wieder: von Multi-Experience-Development-Plattformen über Business Process Management (BPM) und Case Management (CM) bis hin zu Robotic Process Automation (RPA).
Wo genau hilft Low-Code nun bei der Automatisierung?
Unter anderem fördert Low-Code die Automatisierung bei der Applikationsentwicklung selbst: Mobile Apps, responsive Oberflächen, Authentifizierung und Integration von Back-End-Systemen – all das kann durch die vorgefertigten Komponenten viel schneller erstellt werden. Citizen Developers können ihre Fachapplikationen mittels einfachem Drag-and-drop selbst programmieren – und zwar genau nach ihren Bedürfnissen. Ergebnisse können so sehr rasch bereitgestellt und Feedback viel häufiger eingeholt werden.
Auch bei der Prozessdurchführung gibt es spezialisierte Low-Code-Plattformen, die durch Automatisierung einen positiven Effekt erzielen, beispielsweise durch die Prozessinstanz-Analyse und anschliessende Optimierung mit Low-Code oder bei der Definition von Entscheidungspfaden.
Low-Code zum Selbstzweck einzuführen, ist meist nicht zielführend. Stattdessen ist es ein bewährter Weg, den Low-Code-Mehrwert durch Use-Cases zu prüfen, die in die oben aufgeführten Situationen passen. Durch die Automatisierung sind diese meist in wenigen Tage realisiert und eine Skalierung ist im Erfolgsfall vergleichsweise einfach.
Bei der Einführung ist allerdings wichtig, dass die Governance klar definiert ist, sie organisatorisch und/oder durch die Plattform unterstützt wird und die Erwartungshaltungen korrekt gesetzt wurden. Zudem sollte bei der Einführung von Low-Code immer Fachabteilung und IT gleichermassen involviert sein, um Schatten-IT zu vermeiden und das Potenzial dieses Paradigmas voll ausreizen zu können.