Update: Avaya schliesst Insolvenzverfahren ab
In Februar 2023 hat Avaya Gläubigerschutz beantragt. Nun ist das Insolvenzverfahren abgeschlossen. Der UCC-Anbieter verfügt neu über eine Liquidität von 650 Millionen US-Dollar und blickt nach Vorne.
Update vom 5.5.2023: Avaya lässt das Insolvenzverfahren hinter sich. In einer Mitteilung erklärt der UCC-Anbieter, er habe Chapter 11 verlassen und setze nun auf Wachstum und Innovation. Nach der finanziellen Restrukturierung verfügt Avaya nun eine Liquidität von 650 Millionen US-Dollar. Der Nettoverschuldungsgrad sei nun kleiner als 1, ergänzt das Unternehmen. Das heisst, dass es bei gleichbleibendem EBITDA weniger als ein Jahr dauern würde, um seine momentanen Schulden zurückzuzahlen. Zudem hat Avaya einen neuen Vorstand erhalten und seine Produkte-Roadmap überarbeitet.
Avaya-CEO Alan Masarek spricht in der Mitteilung von einem neuen Kapitel, welches sein Unternehmen aufschlage. "Dabei setzen wir erhebliche finanzielle Mittel ein, um die Investitionen in unser Portfolio zu beschleunigen und konzentrieren uns darauf, Kundinnen und Kunden mit innovativen Kommunikationslösungen auf ihrem individuellen Transformationspfad zu begleiten. Wir verfolgen weiterhin die Strategie ‚Innovation without Disruption‘, um technische Fortentwicklung durch eine sanfte Migration zu ermöglichen und dabei Unterbrechungen des Geschäftsbetriebs zu vermeiden."
Originalmeldung vom 17.2.2023: Avaya beantragt Insolvenzverfahren
Avaya hat ein Insolvenzverfahren beantragt. Wie der US-amerikanische UCC-Spezialist mitteilt, stehen mehr als 90 Prozent seiner Investoren hinter der Entscheidung. Mit der "finanziellen Restrukturierung" sollen die Unternehmenstransformation beschleunigt und das Cloud-basierte Produktportfolio gestärkt werden.
Aktuell habe Avaya Schulden in Höhe von 3,4 Milliarden US-Dollar, schreibt das Unternehmen weiter. Im Zuge des Insolvenzverfahrens soll dieser Betrag um mehr als 75 Prozent auf 800 Millionen US-Dollar verkleinert werden. Die Restrukturierung soll laut Erwartungen des Unternehmens zwischen 60 und 90 Tage in Anspruch nehmen.
Kunden von Avaya sollen derweil weiterhin auf das Unternehmen zählen können. "Während dieses Prozesses wird Avaya seine Kunden und Partner ohne Unterbrechung weiter bedienen und ihnen wie gewohnt hervorragende Kommunikationslösungen, Service und Support bieten", sichert das Unternehmen zu.
Wie "The Register" unter Berufung auf vom Unternehmen bei den Gerichten eingereichten Dokumente berichtet, Gingen Avayas Einnahmen mit Softwarelizenzen, Support und Hardware in den letzten Jahren stetig zurück. In der 2. Hälfte 2022 habe sich dann auch das Wachstum des As-a-Service-Geschäfts verlangsamt.
Es ist nicht das erste Mal, dass Avaya Gläubigerschutz beantragt. Schon Anfang 2017 liess das Unternehmen ein Insolvenzverfahren einleiten. Damals hatte es mehr als 6 Milliarden US-Dollar Schulden angehäuft, wie Sie hier lesen können.
Ende Januar wurde bekannt, dass Atos sein UCC-Geschäft an Mitel verkaufen will. Dank der Akquisition würde sich Mitels Kundschaft auf 75 Millionen Kunden in über 100 Ländern steigern, wie Sie hier lesen können.