Start-ups-Gründungen wegen KI um 4,3 Prozent gestiegen
Im 1. Halbjahr haben die Start-ups-Gründungen in der Schweiz um 4,3 Prozent zugenommen. Dies nicht zuletzt wegen künstlicher Intelligenz. Die Gründer stammen vergleichsweise oft aus Deutschland, Frankreich und Italien.
Nach einem schwierigen 2022 ist die Zuversicht in die Schweizer Gründerszene zurückgekehrt. So wurden laut Erhebungen der Onlineplattform Startups.ch im 1. Halbjahr 2023 schweizweit rund 26'546 Unternehmen neu ins Handelsregister eingetragen. Dies entspricht einem Plus von 4,3 Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum. Im Vergleich zum 2. Halbjahr 2022 legten die Neugründungen gar um 8 Prozent zu. Wie es in einer Mitteilung von Startups.ch heisst, wurden überdurchschnittlich viele Start-ups im Bereich künstliche Intelligenz (KI) gegründet, etwa in der Beratung oder in KI-basierten Anwendung im Marketing.
Wachstum nach Regionen
Mit Blick auf die Regionen entwickelten sich die Nordwestschweiz (Neueintragungen im Vergleich zum ersten Halbjahr 2022: plus 7,3 Prozent) sowie die Ostschweiz (plus 6,2 Prozent) besonders gut. Insbesondere in Graubünden. Deutlich zulegen konnte laut Startups.ch auch der wirtschaftsstarke und auf Branchen bezogen breit abgestützte Kanton Zürich mit einem Plus von 4,3 Prozent.
Ausserdem habe das Tessin (plus 6,7 Prozent), wo der Start-up-Sektor in den Corona-Jahren besonders unter dem Ausbleiben italienischer Unternehmer gelitten hätte, die Talsohle überwunden. Weniger gewachsen ist im 1 Halbjahr im Regionenvergleich die Romandie mit 2,2 Prozent. "Das ist tiefer als in den vergangenen Jahren, ist aber nach Jahren hohen Wachstums als Verschnaufpause zu werten", ordnet Michele Blasucci, CEO und Gründer von Startups.ch, ein.
Anhaltende Katerstimmung herrsche nach dem Absturz des Kryptomarkts hingegen in der Zentralschweiz, wobei sich die Zahl der Neueinträge nach einer rückläufigen Entwicklung 2022 im laufenden Jahr stabilisiert (minus 1,4 Prozent) habe. Ausreisser nach unten ist der Kanton Zug, der einen deutlichen Rückgang ausweist (minus 4 Prozent).
Woher kommen die Gründer?
42 Prozent der Gründerinnen und Gründer stammen aus dem Ausland, weiss Startups.ch aus eigener Recherche. Das ist im Vergleich zu ihrem Anteil an der Wohnbevölkerung von rund einem Viertel überdurchschnittlich. Startups.ch erklärt dies mit einer höheren Risikobereitschaft der ausländischen Bevölkerung. "Sie haben ja schliesslich auch ihr Ursprungsland verlassen, um wirtschaftlichen Erfolg im Ausland zu suchen", erläutert Michele Blasucci. Ausländer würden eine Chance zur Selbständigkeit eher nutzen, als Schweizer, die eine Karriere in einem Grossunternehmen bevorzugen würden.
Von den ausländischen Jungunternehmern gründeten laut Startups.ch am häufigsten Deutsche, gefolgt von Italienisch- und Französischstämmigen. Eine beachtliche Zahl Gründerinnen und Gründer komme aus dem Kosovo, aus Portugal, Nordmazedonien und der Türkei.
Übrigens: Das sind die start-up-freundlichsten Städte der Schweiz.