IT-Ausgaben steigen voraussichtlich um 9 Prozent
Die IT-Ausgaben in Europa für das kommende Jahr werden um 9 Prozent auf 1,1 Billionen US-Dollar ansteigen. Vor allem im Bereich Sicherheit & Risikomanagement, Software, IT-Dienstleistungen und Cloud-Optionen werden die Ausgaben stark zulegen.
Die Ausgaben für IT sollen nächstes Jahr in Europa auf über 1,1 Billionen US-Dollar zunehmen. Dies ist ein Anstieg von 9,3 Prozent gegenüber 2023, wie Gartner prognostiziert. Der Marktforscher befragte für seine Prognose IT-Führungskräfte und CIOs hinsichtlich ihrer Prioritäten bei IT-Ausgaben.
Software (14,5 Prozent) und IT-Dienstleistungen (11,8 Prozent) sind die beiden Segmente, in denen die CIOs in Europa ihre Ausgaben für das nächste Jahr voraussichtlich am stärksten erhöhen. Die Ausgaben für Rechenzentren bleiben laut der Befragung mit 8 Prozent stabil. Hingegen würden die Ausgaben für Cloud-Optionen, inklusive Infrastructure-as-a-Service (IaaS), steigen. Dieser Sektor soll nächstes Jahr um 27 Prozent wachsen.
Die CIOs in Europa verlagern ihre Prioritäten auch intern. So sollen sie die Ausgaben für Cybersicherheit in der Cloud, wie auch für die Planung von KI und generativer KI erhöhen. Obwohl künstliche Intelligenz in diesem und im nächsten Jahr eine Priorität für CIOs ist, geniesst sie derzeit keinen Vorrang bei den Ausgaben, wie es heisst.
Firmen wie Privatkunden gäben 2024 mehr Geld für Geräte (4,6 Prozent) aus. Doch sollen die IT-Ausgaben für Geräte das Level von 2021 laut Gartner erst wieder 2027 erreichen.
Weiter prognostiziert der Marktforscher, dass die Ausgaben für Sicherheit und Risikomanagement in Europa im Jahr 2024 schätzungsweise 56 Milliarden US-Dollar erreichen werden. Das entspricht einem Anstieg von 16 Prozent gegenüber 2023.
Auch Fachkräftemangel und Inflation kosten
Ein Teil des Wachstums bei den IT-Dienstleistungen ist auf den Mangel an IT-Fachkräften in Europa zurückzuführen. 'Es gibt eine Abwanderung von IT-Fachkräften weg von der IT-Abteilung des Unternehmens hin zu Technologie- und Dienstleistungsanbietern', sagt John-David Lovelock, Distinguished VP Analyst bei Gartner. 'CIOs haben weder die Angestellten noch die Talente, um all die erforderlichen Arbeiten zu erledigen, und wenden sich an IT-Dienstleistungsunternehmen, um die Lücken zu schließen.'
Die Inflation beeinflusst die Kaufkraft und somit auch wieder die Preise. Insgesamt sind die IT-Ausgaben in Europa trotz der angespannten Wirtschaftslage rezessionsicher, sagt Lovelock. 'CIOs in Europa, die über ein Jahrzehnt lang die Strategie "Wachstum um jeden Preis" verfolgten, verlagern nun den Schwerpunkt laufender IT-Projekte auf Kostenkontrolle, Effizienz und Automatisierung, während sie IT-Initiativen mit längerem ROI einschränken.
Auch andere Faktoren wie die Schaffung von Umsatz, Rentabilität und Sicherheitsfragen treiben IT-Ausgaben in Europa in die Höhe.
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