Gestohlene Kartendaten

Wie Sie sich vor Skimming schützen können

Uhr
von Sara Meier und yzu

Beim Skimming manipulieren Betrügerinnen und Betrüger Bankomaten und Bezahlterminals, um so an Kartendaten heranzukommen. Häufig bemerken Opfer den Schaden erst, nachdem dieser bereits angerichtet wurde. Moneyland.ch gibt Tipps zur Skimming-Prävention.

(Source: Eduardo Soares / unsplash.com)
(Source: Eduardo Soares / unsplash.com)

Wenn plötzlich kein Geld mehr auf dem Konto ist, könnte dies das Werk von Betrügerinnen und Betrügern sein, welche die Skimming-Methode angewendet haben. Skimming nennt man den Diebstahl von Kartendaten durch die Manipulation von Bankomaten oder Zahlterminals. Die Datendiebe manipulieren die Geräte so, dass sie die Daten auf dem Magnetstreifen kopieren können. Zusätzlich nutzen sie entweder eine Kamera zum Abfilmen der PIN-Eingabe oder eine Tastatur-Attrappe, um an den PIN-Code zu kommen.

Nachdem sie die benötigten Daten erbeutet haben, kopieren die Betrügerinnen und Betrüger diese auf eine Karte und nutzen diese darauf für Einkäufe und fürs Geldabheben. Oft bemerken Opfer von Skimming die Betrugsmasche erst, wenn das Konto bereits geleert wurde. Noch schwieriger zu erkennen ist Digital Skimming, bei dem die Täterschaft den Datenverkehr zwischen dem Opfer, dem Zahlungsabwickler und dem Online-Shop abgreift. In einem Ratgeber gibt "moneyland.ch" Tipps zum Schutz vor Skimming.

Was Banken gegen Skimming tun

Kartenherausgeber wie Banken und Kreditkartenfirmen nutzen Chips in den Karten. Diese können Betrügerinnen und Betrüger bis jetzt nicht kopieren. Schweizer Bankomaten geben nur Geld raus, wenn die Karte einen Chip besitzt. Dadurch ist es für die Diebe unmöglich, die gefälschte Karte an Schweizer Bankomaten zu benutzen. Auch in anderen europäischen Ländern besitzen die Bankomaten diese Schutzvorkehrung.

Um diese zu umgehen, senden Verbrecherinnen und Verbrecher die Daten ins Ausland an ihre Partner. Diese können auf anderen Kontinenten mit gefälschten Karten auch ohne Chip Geld abheben, da diese Schutzvorkehrung an Bankomaten in anderen Weltregionen nicht vorhanden ist. Eine weitere Schutzmassnahme der Banken ist das Geoblocking, bei dem die Verwendung der Karte in anderen Ländern nicht möglich ist. Ein Betrugserkennungssystem benachrichtigt die Kundinnen und Kunden, wenn es verdächtige Transaktionen erkennt.

Was Kundinnen und Kunden tun können

Aufmerksamkeit ist grundsätzlich der beste Schutz vor Skimming. Kundinnen und Kunden können Bankomaten und Bezahlterminals nach Spuren, welche auf eine Manipulation hinweisen, absuchen. Ebenfalls hilft es, den PIN-Code verdeckt einzugeben, damit keine Kamera die Eingabe abfilmen kann. Geldabheben sollte eine einsame Sache sein. Jede Ablenkung oder auch das Annehmen von Hilfe kann gefährlich sein.

Bankomaten in Innenräumen sind in der Regel besser vor Manipulation geschützt als Bankomaten im Freien. Bei manchen Anbietern können Kundinnen und Kunden via Online-Banking oder über die App Geoblocking aktivieren. Auch die Magnetstreifennutzung können Nutzerinnen und Nutzer sperren. Innerhalb von Europa wird der Magnetstreifen der Karte laut "moneyland.ch" oft nicht gebraucht. Ausserdem rät "moneyland.ch" die Notfallnummern der Kartenanbieter zu speichern, damit man diese bereit hat, falls es zu einem Kartendatendiebstahl kommt.

Opfer von Skimming sollten den Vorfall sofort ihrer Bank melden. Sofern die Opfer ihre Sorgfaltspflichten eingehalten haben, übernehmen die Anbieter in der Regel den Schaden. Geschädigte können bei der Polizei einen Strafantrag stellen. Beim Skimming kommen Straftatbestände wie Diebstahl, unbefugte Datenbeschaffung, betrügerischer Missbrauch einer Datenverarbeitungsanlage und Urkundenfälschung in Betracht.

Apropos Datendiebstahl: Der Handel mit gestohlenen Kontodaten floriert. Wie eine CRIF-Auswertung zeigt landen Kontodaten von Unterhaltungsseiten immer wieder im Darknet. Mehr zu der Untersuchung lesen Sie hier.

Wenn Sie mehr zu Cybercrime und Cybersecurity lesen möchten, melden Sie sich hier für den Newsletter von Swisscybersecurity.net anAuf dem Portal lesen Sie täglich News über aktuelle Bedrohungen und neue Abwehrstrategien.

Webcode
kq8zY3NY