Bundeskanzler macht Agrar-Digitalisierung zum DTI-Schlüsselprojekt
Mit dem Projekt "DigiAgriFoodCH" will der Bund die digitale Transformation des Agrar- und Ernährungssektors fördern. Neu behandelt der Bund das Vorhaben als DTI-Schlüsselprojekt und stellt strengere Prüfungs- und Führungsrichtlinien. Zudem passte der Bundeskanzler zwei Projekte der Gruppe Verteidigung an.
22 Einträge zählt die aktuelle Liste der DTI-Schlüsselprojekte des Bundes. Die letzten Änderungen nahm der Bundeskanzler am 24. September 2024 vor. Er fügte ein Projekt hinzu und ersetzte zwei weitere.
Die auf der Liste fungierenden Schlüsselprojekte sind Projekte oder Programme der Bundesverwaltung im Bereich der digitalen Transformation und der Informatik, die aufgrund ihrer Grösse, ihrer strategischen Bedeutung, ihrer Komplexität oder ihrer Risiken von besonderer Relevanz sind, wie der Bund mitteilt. Es handle sich um Vorhaben, die eine verstärkte übergeordnete Führung, Steuerung, Koordination und Kontrolle benötigen. Die Eidgenössische Finanzkontrolle EFK führt bei Schlüsselprojekten systematische Prüfungen durch.
Bessere Datennutzung im Landwirtschaftssektor
Konkret behandelt der Bund neu das Projekt "DigiAgriFoodCH" als Schlüsselprojekt. Es ist beim Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) angesiedelt und hat zum Ziel, "einen Mehrwert aus den Daten des Schweizer Agrar- und Ernährungssektors zu generieren", wie es auf der Projektwebsite heisst. Das Projekt umfasst 6 Massnahmen, mit denen der Bund die digitale Transformation im Agrar- und Ernährungssektor fördern will.
Eine dieser Massnahmen ist das Entwickeln neuer Anwendungen. Sie sollen die bis zu 9 Jahre alten 14 Anwendungen des BLW ersetzen. Während die alten Anwendungen unabhängig voneinander entwickelt wurden und "als eigenständige Silos" funktionieren, schwebt dem Bund für die Zukunft ein nutzerorientiertes, sicheres und flexibles "Gesamtsystem" vor. Zu den weiteren Massnahmen gehören eine Datenaustauschplattform namens "Agridata", eine Kommunikationsplattform sowie rechtliche Anpassungen.
Zwei Änderungen für die Gruppe Verteidigung
Zwei weitere Änderungsentscheide des Bundeskanzlers betreffen Projekte der Gruppe Verteidigung. Anstelle des Projekts RZ VBS, IKT A&I (Rechenzentrum VBS, IKT-Architektur und Infrastruktur) führt der Bund neu das Programm NDP (Neue Digitalisierungsplattform der Armee) als Schlüsselprojekt, wie es in der Mitteilung heisst. Und anstelle des Programms RUVER (Entflechtung von militärisch einsatzkritischen und militärisch nicht einsatzkritischen IKT-Leistungen) fungiert neu das Projekt iTASK (IT der Armee separieren & konzentrieren) als Schlüsselprojekt auf der Liste.
Ebenfalls als DTI-Schlüsselprojekt führt der Bund die Swiss Government Cloud (SGC), ein über 300 Millionen Franken schweres Vorhaben zur Schaffung eines neuen Cloud-Angebots für öffentliche Verwaltungen. Unlängst winkte der Nationalrat den dafür nötigen Verpflichtungskredit durch, wie Sie hier lesen können. Die SGC werde seit April 2024 als DTI-Schlüsselprojekt geführt, heisst es dazu in der Mitteilung des Bundes.
Seit Frühling 2023 führt der bund auch die elektronische Identität (E-ID) als DTI-Schlüsselprojekt. Dem dazu gehörenden Gesetz stimmten National- und Ständerat zwar zu. Komplett einig sind sich die beiden Kammern aktuell aber noch nicht. Mehr dazu lesen Sie hier.