Umfrage von Six

Finanzchefs wollen mit KI mehr automatisieren

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von René Jaun und tme

Finanzinstitutionen hoffen auf Digitalisierung als Wachstumstreiber. Laut einer Six-Umfrage sind etwa die Distributed-Ledger-Technologie oder Embedded Finance hoch im Kurs. Verglichen mit den letztjährigen Antworten haben sich die Erwartungen an KI geändert.

(Source: Gorodenkoff - stock.adobe.com)
(Source: Gorodenkoff - stock.adobe.com)

Finanzinstitutionen und deren Führungskräfte blicken mit zurückhaltendem Optimismus in die Zukunft. Dies zeigt die von Six durchgeführte Studie "Future of Finance 2024/25". Deren Grundlage bildete eine Umfrage unter Führungskräften von internationalen Finanzinstituten aus dem Asset Management, Wealth Management, Asset Servicing und Investment Banking in sieben Ländern, darunter auch der Schweiz. Demnach sehen 53 Prozent der hiesigen Führungskräfte ihre eigene Ausgangslage um zu wachsen am positivsten – und dies liegt in erster Linie an digitalen Technologien.

Denn als die drei wichtigsten Aspekte, die das Wachstum ihres Unternehmens vorantreiben sollen, nannten die befragten Führungskräfte die Expansion in alternative Anlageklassen, die Einführung von Lösungen auf Basis der Distributed-Ledger-Technologie und Embedded Finance.

Laut Six gehen 99 Prozent der Finanzinstitute davon aus, dass sie in den kommenden drei Jahren die Distributed-Ledger-Technologie für den Handel mit mindestens einer Art von digitalen Vermögenswerten nutzen werden, wobei sich die befragten Gruppen jeweils für verschiedene Vermögenswerte interessieren. Vermögensverwalter nannten tokenisierte traditionelle Wertpapiere mit 44 Prozent am häufigsten. Investmentbanken bevorzugen Privatmarktanlagen (44 Prozent) und unter Anlageberatern stehen digitale native Wertpapiere an erster Stelle (46 Prozent).

Neuer Blick auf KI

Künstliche Intelligenz (KI), Cloud und Data Analytics identifizierten die Befragten als die Top-Schlüsseltechnologien der kommenden Jahre. Verglichen mit der letztjährigen Umfrage stieg die Cloud vom fünften auf den zweiten Platz auf, wie der Studie zu entnehmen ist.

Auch hier gibt es gruppenspezifische Unterschiede: Unter Anlageberatern sind Programmschnittstellen (APIs) am wichtigsten, während Vermögensverwalter die Datenanalyse am höchsten bewerteten. Unter Investment Banken sind KI und DLT die Top-Technologien.

Dass KI hoch im Kurs ist, ist nichts Neues. Auch in vergangenen Ausgaben rangierte die Technologie ganz oben in den Prioritätenlisten. Allerdings, bemerkt Six, habe sich die Art des Kundennutzen, den Führungskräfte ihr zuschreiben, geändert. "Während wir im letzten Jahr eine klare Präferenz für den Einsatz von KI bei der Schaffung von Mehrwert sahen, hat sich in diesem Jahr eine deutliche Verschiebung hin zu einer effizienz- und kostenorientierten Denkweise verlagert", schreiben die Studienautoren. Dazu gehört beispielsweise das automatisierte Compliance- und Regulatory-Reporting. In der im vergangenen Jahr durchgeführten Studie war dieser Bereich noch auf Platz drei der Prioritätenliste gelandet.

Nicht geändert hat sich derweil, dass die befragten Führungskräfte die Datenkompetenz verbessern wollten. Dies gilt laut der aktuellen Studie insbesondere für ESG-Daten, die in der letztjährigen Studie noch auf dem fünften Platz rangierten.

Die vollständige SIX-Studie finden Sie hier.

 

 

Bereits 2023 entdeckte die Schweizer Finanzbranche das Potenzial von ChatGPT & Co. Warum hiesige Finanzunternehmen vorpreschen und auf welche Herausforderungen sie stossen, zeigt eine Studie der HSLU. Die Resultate finden Sie hier.

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