Weisses Haus treibt Tiktok-Verkaufsgespräche voran
Nach dem 14-stündigen Verbot von Tiktok steckt das Weisse Haus in Verhandlungsgesprächen um die Zukunft der chinesischen Kurzvideo-App. Dabei geht es offenbar um eine Übernahme der App durch Oracle und diverse US-Investoren.
14 Stunden lang hat Tiktok für US-Bürger am 19. Januar 2025 nicht funktioniert. Dann veranlasste eine Anordnung des Präsidenten am 20. Januar 2025 eine Verzögerung des Verbots der App um 75 Tage. Nun versucht die Trump-Administration offenbar, einen Deal auszuhandeln, bei dem Oracle und diverse US-Investoren, darunter Microsoft, die Mehrheitsanteile von Tiktok übernehmen sollen, wie "NPR" unter Berufung auf mit der Verhandlung vertraute Personen schreibt.
Ihnen zufolge plant das Weisse Haus, dass Bytedance die Minderheitsbeteiligung an ihrer App behält, während Oracle die Aufsicht über Tiktoks Algorithmen, Datenerfassung und Software-Updates übernimmt. Über Oracle hätten demnach die Amerikaner die Kontrolle über die App und der chinesische Einfluss würde minimiert werden.
Die Gespräche über eine potenzielle Übernahme der globalen Tiktok-Geschäfte durch Oracle sollen am 24. Januar 2025 stattgefunden haben und in den kommenden Tagen weiter geführt werden.
Ob der Deal zustande kommt, ist nicht gewiss. Bytedance erwarte für die Anteile an Tiktok mindestens 200 Milliarden US-Dollar, was weit über dem Budget eines jeden Investors liege, so die an den Gesprächen beteiligte Quelle gegenüber NPR.
Ausserdem müsse man noch den US-amerikanischen Kongress von dem Deal überzeugen. Dieser verlangt in dem verabschiedeten Gesetz zum Tiktok-Verbot, dass die Kontrolle der App nicht mehr bei Bytedance liegen dürfe, was einen Verkauf der App an ein US-Unternehmen nahezu unumgänglich macht.
Während das Weisse Haus scheinbar Oracle als neue Tiktok-Mutter vorsieht, schien die chinesische Regierung unlängst mehr Gefallen an Elon Musk als potenziellen Käufer zu finden. Lesen Sie hier, wie China plant, das Tiktok-Verbot zu umgehen.