Mit weniger vorankommen

«Mehr KI, mehr Zusammenarbeit, mehr Lohn» – ursprünglich wollte ich ein Editorial mit diesem Titel schreiben. Es wäre ein Streifzug durch diese «Netzwoche» geworden. Ich hätte die neuen KI-Lösungen erwähnt, die Sie in dieser Ausgabe kennenlernen. Die neu hinzugekommenen FHNW-Institute wären ebenso vorgekommen wie das Plädoyer für mehr Zusammenarbeit im Kampf gegen Cybersecurity – vorgebracht von Angela Anthamatten von Economiesuisse im Live. Und natürlich hätte auch die jüngst von SwissICT veröffentlichte Salärstudie prima ins Framing gepasst.
Doch leider lässt sich dieser thematische Faden nicht nur durch diese «Netzwoche»-Nummer spinnen. Dieses Zelebrieren und Betonen des «Mehr, Mehr, Mehr» zieht sich durch das Gros der Newsmeldungen und Pressemitteilungen, die ich jeden Tag verarbeite. Nach Höherem zu streben, mehr zu wollen (oder im Falle der Salärstudie auch zu bekommen), ist dabei übrigens nicht per se schlecht. Aber muss es wirklich immer mehr sein?
Keineswegs, wie Sie ebenfalls in dieser Ausgabe lesen können. So wünscht sich Angela Anthamatten im Live-Interview, abgesehen von «mehr Zusammenarbeit», auch «weniger Regulierung». Tech-Konzern Apple präsentiert mit dem iPhone Air ein besonders dünnes – wenn auch nicht gerade besonders billiges – Smartphone. Und warum sich Taco Bell für weniger KI im Drive-Through entscheidet, erfahren Sie in der Rubrik «Merkwürdiges aus dem Web».
Auch für dieses Framing gilt: Es ist nicht per se gut, weniger zu fordern oder weniger zu implementieren. Aber ab und zu festzustellen, dass wir auch mit weniger vorankommen, hat etwas Erfrischendes.
Seit dem 22. September haben wir offiziell Herbst. Die Temperaturen sind weniger hoch, die Abende weniger hell. Ich wünsche Ihnen weniger Stress und somit genug Zeit für die Lektüre der «Netzwoche».

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