Usability-Studie: Mobile Internetdienste stossen beim User auf Skepsis

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Trotz des momentanen Smartphone-Hypes fällt die mobile Internetnutzung noch immer sehr gering aus. Ein wichtiger Grund dafür sind die im praktischen Gebrauch wenig überzeugenden verfügbaren mobilen Dienste. Zu diesem Schluss kommt eine Usability-Studie von Zeix. Der Zürcher Usability-Spezialist führte Tests mit insgesamt 19 Testpersonen durch. Der Fokus wurde auf fünf Anwendungen mit grossem Entwicklungspotenzial gelegt: Mobile Payment, Mobile Ticketing, Mobile Couponing sowie Mobile Tagging und Location-based Services. Die Skepsis der Testpersonen gegenüber den angebotenen Diensten zeigte sich zum Beispiel bei der Möglichkeit, Parkgebühren per Handy zu entrichten, in Kommentaren wie: „Kleingeld einwerfen ist doch schneller und bequemer.“ Ähnlich schlecht kam auch der Versand des Konzerttickets auf das Mobiltelefon weg. Und während das mobile Sammeln von Bonuspunkten wenigstens von den zuvor schon angefressenen Sammlern aufgenommen wurde, stiess das Mobile Tagging auf wenig Interesse. Als „zu peinlich“ wurde das Einscannen eines Barcodes von einem Plakat auf offener Strasse empfunden. Auf grössere Akzeptenz stiessen Location-based Services. Dies gilt allerdings weniger für kommerzielle Botschaften, als für Informationen zu Sehenswürdigkeiten. Hier wären einige Testpersonen sogar bereit, Geld zu bezahlen, sofern die Qualität der Inhalte stimmt. Ganz allgemein waren die Testpersonen bereit, für Dienste zu bezahlen. Aber nur für jene, die einen klaren Nutzen bieten. Eine zusätzliche Erkenntnis aus der Studie sollten sich insbesondere die Telcos zu Herzen nehmen: Keine einzige Testperson kannte die genauen Tarifstrukturen ihres Mobilfunkanbieters für die Internetnutzung auf dem Handy. Den einen Teilnehmern war das Preissystem schlicht unverständlich, andere waren einfach der Meinung, dass die mobile Nutzung des Internets sowieso zu teuer sei.
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