Kolumne: Digitale Transformation der IT

Digitalisierung war gestern – die Zukunft gehört der Datenökonomie!

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(Source: WS Studio 1985/Adobestock.com)
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Kaum ein Schlagwort wird so inflationär verwendet und missverstanden wie «digitale Transformation». Unternehmen jagen einer technologischen Fata Morgana nach, pumpen Millionen in die IT-Infrastruktur und glauben, die Digitalisierung sei damit erledigt. Doch was bleibt, wenn der Hype um Plattformen, Cloud-Systeme und Automatisierungstechnik verflogen ist? Ernüchterung – weil das echte Potenzial ignoriert wurde: die Daten. Der permanente Fokus auf Technik lenkt von dem ab, was wirklich zählt. Digitalisierung ist kein Selbstzweck, und der reine Einsatz technischer Werkzeuge kann die Wettbewerbs­fähigkeit nicht sichern. Die zentrale Frage wird damit verfehlt: Wie können Unternehmen den Wert ihrer Daten voll ausschöpfen und diese für innovative Geschäftsmodelle nutzen? Wer die digitale Transformation nicht aus einer datengetriebenen Perspektive denkt, wird im Wettbewerb der Zukunft keine Rolle spielen.

Das wahre Geschäft der Zukunft wird mit den Daten entschieden. ­Datenräume, welche die Souveränität und damit die Kontrolle des Austauschs sicher gestalten, bieten Unternehmen die Möglichkeit, neue Geschäftsmodelle zu erschliessen und sich über Branchengrenzen hinweg zu vernetzen. In der Lieferkette bedeutet das, dass Hersteller und Lieferanten ihre Bestände, Kapazitäten und ihren Bedarf transparent teilen können, was eine reibungslosere, flexiblere und kosteneffizientere Produktion ermöglicht. Im Tourismus könnten Datenräume die Angebote von Hotels, Restaurants und Freizeitaktivitäten an einem Ort bündeln und dem Reisenden in Echtzeit massgeschneiderte Empfehlungen bieten. Auch im Gesundheitswesen schaffen Datenräume eine Basis, auf der Ärzte anonymisierte, globale Gesundheitsdaten einsehen können, um Krankheitsbilder besser zu verstehen und Behandlungen gezielter auszurichten. Solche datengetriebenen Modelle gehen weit über blosse Effizienzgewinne hinaus: Sie schaffen Wert, wo bisher keiner war, und erlauben völlig neue Formen der Zusammenarbeit, die das Geschäft auf eine zukunftssichere Basis stellen.

CIOs müssen jetzt aufwachen und ihre Rolle neu definieren. Es reicht nicht mehr, nur IT-Infrastruktur zu modernisieren oder die vielbeschworene «digitale Reife» anzustreben. Wer glaubt, dass das Ersetzen alter Technik durch neue Lösungen für eine nachhaltige Transformation ausreicht, verkennt den wahren Wert, den Daten für das Unternehmen haben können. CIOs sollten bis 2025 eine Vision schaffen, in der Daten als zentrales Kapital des Unternehmens verstanden werden, und klare datenbasierte Ziele setzen. Unternehmen brauchen eine datengestützte Strategie, die weit über die technische Modernisierung hinausgeht und das Unternehmen langfristig wettbewerbs­fähig macht. Die Weichen müssen jetzt gestellt werden – wer weiter an veralteten Denkmustern festhält, wird im Zeitalter der Datenökonomie bestenfalls eine Fussnote sein.
 

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